Eberhard Viegener (1890-1967)


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TITEL  Tote Fische

TECHNIK  Öl / Holz

SIGNATUR  
Unten rechts grau signiert und datiert 'Eberhard Viegener 1934'

ENTSTEHUNGSJAHR  1934

GRÖSSE (H x B)  35,5 x 55 cm

RAHMEN  Dunkler Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten 

PROVENIENZ  Direkt beim Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz, St. Gallen

LITERATUR  
Tjardes 202, Abb. S. 100
Farb.-Abb. Kat.-Nr. 19, Der Maler Eberhard Viegener, Bernhard Kerber, Westf. Verlagsbuchhandlung Mocker & Jahn.

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Tote Fische", Öl auf Holz, 1934, vgl. Tjardes 202. Eberhard Viegener zeigt in diesem Stillleben eine Stimmung hinter dem Bild auf. Die Heringe wirken wie zufällig nach dem Einkauf hingelegt. Das Verpackungspapier noch auf dem grauen Tisch, ein leeres Wasserglas als Hinweis auf die fehlende Lebensgrundlage der Fische (und Menschen). Die Farbgebung changiert zwischen blau, grau und braun. Die Wand und der Tisch unterscheiden sich nur durch die Farbnuancen. Ein kurzer Moment des Lebens mit Blick auf die Situation der Menschen bzw. der Gesellschaft Anfang der 1930er Jahre. 

"Die Sorgen und Nöte dieser Zeit spiegeln sich in den Motiven der Bilder - in verhaltener und nicht unbedingt offensichtlicher Weise z.B. in den Vanitasstilleben. Diese Form, eigene Ängste zu verarbeiten und eine Mahnung auszusprechen, entspricht dem Wesenscharakter Viegeners. ... Zu einem eindeutigen Vanitassymbol zählt auch die Darstellung des toten Tieres. Viegener schuf 1930 das Gemälde "Toter Vogel" und 1934 "Tote Fische" (aus: Studien zu Leben und Werk des westfälischen Künstlers Eberhard Viegener, Ilse Tjardes, S. 177).

Nach dem Übergang vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit Anfang der 20er Jahre zeigt das vorliegende Bild den nächsten Übergang Viegeners von der Neuen Sachlichkeit zum Naturalismus auf. "... Anfang der 1930er Jahre hatte die Neue Sachlichkeit ihren Zenit überschritten. ...Die Angriffe auf die moderne Kunst nahmen zu. Viegener hielt sich aus den kunstpolitischen Auseinandersetzungen heraus und verfolgte weiterhin seine unpolitischen Themen" (aus: Anpassung, Überleben, Widerstand, S. 230, Klaus Kösters, Aschendorff-Verlag). Das Bild "Tote Fische" findet sich wieder in der Reihe der erfolgreichen Stillleben Viegeners (u.a. "Stillleben mit Disteln und Kette" von 1928, "Stillleben mit Ball und Kinderhand" von 1929, "Stillleben mit Spielkarten und Schachbrett" von 1932). 

Das Gemälde "Tote Fische" wurde u.a. im Folkwang Museum in Essen und in der Galerie Nierendorf in Berlin (1934) ausgestellt. 

 

KÜNSTLER

Eberhard Viegener (* 30. Mai 1890 in Soest; † 4. Mai 1967 in Bilme) war ein deutscher Expressionist und Vertreter der Neuen Sachlichkeit sowie ein Landschaftsmaler.​

Der aus Soest gebürtige Eberhard Viegener ist als Maler und Graphiker ein Autodidakt. Nach einer Malerlehre arbeitet er im väterlichen Betrieb; regelmäßige Besuche des Folkwang-Museums in Hagen, bei denen er die Kunst der Moderne entdeckt, wecken in ihm den Wunsch nach einer eigenen Künstlerkarriere. In Zürich, wo Viegener ab 1912 kurzzeitig als Dekorationsmaler arbeitet, entstehen erste eigene Arbeiten, die Anregungen durch Wilhelm Morgner und Ferdinand Hodler offenbaren. Es folgt eine Phase neo-impressionistischen, pastosen Malstils, abgelöst von einer Hinwendung zum Expressionismus, die sich durch frühe Arbeiten Wassily Kandinskys und Alexej von Jawlenskys inspiriert zeigt. Zur gleichen Zeit setzt das umfangreiche druckgraphische Werk ein, vertrieben durch den Galeristen Alfred Flechtheim, der auch die erste Einzelausstellung Viegeners organisiert. In den 1920er Jahren wendet sich der Künstler der Neuen Sachlichkeit zu und malt vorwiegend Stillleben von kühler Formalisierung. Eine realistisch-naturalistische Malweise kennzeichnet wiederum die Schaffensphase der 1930er Jahre, in der zahlreiche Bilder der heimischen Landschaft Westfalens entstehen, wo Viegener inzwischen zurückgezogen lebt. Gemälde der expressionistischen und neusachlichen Werkphase werden in der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt. Am Ende von Viegeners Schaffen steht die Auseinandersetzung mit dem Kubismus und insbesondere dem Werk Robert Delaunays. Stilistisch äußerst vielfältig, spiegelt sich in Viegeners Werk die Entwicklung der Moderne wider, deren verschiedenen Strömungen er eigene Akzente zu verleihen wusste. (Quelle: Wikipedia.de)

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

  • Los Angeles County Museum of Art - LACMA, Los Angeles, CA
  • Museum Folkwang Essen, Essen
  • Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
  • Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
  • Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
  • Märkisches Museum, Witten
  • Von der Heydt Museum, Wuppertal
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