Eberhard Viegener (1890-1967)


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TITEL  Dorfstraße mit Buchen

TECHNIK  Öl / Holz

SIGNATUR  
Unten links braun signiert und datiert 'Eberhard Viegener 1925', sowie rückseitig mit Bleistift zusätzlich signiert, datiert, betitelt und nummeriert "Dorfstrasse mit Rotbuchen 1925 (2)6".

ENTSTEHUNGSJAHR  1925

GRÖSSE (H x B)  22,5 x 35,5 cm

RAHMEN  Moderner, weisser Holzrahmen mit goldenem Rand

ZUSTAND  
Gut erhalten. Zartes sehr gleichmäßiges oberflächliches Craquelé, ganz typisch für die frühen Arbeiten von Viegener. Leichte, verdeckte Randbeschädigungen unter dem Rahmen.

PROVENIENZ  Vom Vorbesitzer direkt beim Künstler erworben, seitdem Familienbesitz NRW. 

AUSSTELLUNG  Das Gemälde wurde 2021 in der folgenden Ausstellung gezeigt:

           "Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit - Wilhelm Morgner und die künstlerischen Avantgarden in Soest“
            Museum Wilhelm Morgner, Soest
            5.9. – 28.11.2021

 

KUNSTWERK

„Dorfstraße mit Buchen“, Öl auf Holz, 1925, 22,5 x 35,5 cm, signiert und datiert „Eberhard Viegener 1925“. Werkverzeichnis Tjardes Nr. 99. Das Werk wurde ausgestellt: 1951 in Dortmund (Nr. 9), 1965 in Recklinghausen (Nr. 32), 1967 in Lünen (Nr. 7) und 2019 in Hamm (Nr. 159).

Im Oeuvre Viegeners setzt der Stilwandel von Expression zu neusachlicher Gestaltung 1922 ein. Die „Dorfstraße mit Buchen“ ist ein typisches Werk Viegeners aus der Mitte der 20er Jahre im Stil der Neuen Sachlichkeit. Der Expressionismus der Vorkriegszeit hatte sich gewandelt. Überall war eine Rückkehr zum Gegenständlichen zu verzeichnen. Viegener: "Es wurde mit bewusst, daß ich wie bisher nicht weitermalen könne. Verbanne alle Raserei, laß all die wilden Pinselhiebe weg; ganz sachlich, ganz nüchterne Linien ziehen und dann in die gewonnenen Flächen Farben setzen! Das arrangiert sich von selbst." Vgl. die vermutlich erste Bildfassung des Motivs, in: Eberhard Viegener, Ausst. Kat. Münster/Soest 1990 (Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte/Wilhelm-Morgner-Haus), Kat. Nr. 30 "Dorfstrasse mit Buchen" 1924, mit Farbabb.

Das Thema der Dorfstraße hat Eberhard Viegener in den 1920er Jahren in unterschiedlichen Farb- und Formgebungen festgehalten. 


KÜNSTLER

Eberhard Viegener (* 30. Mai 1890 in Soest; † 4. Mai 1967 in Bilme) war ein deutscher Expressionist und Vertreter der Neuen Sachlichkeit sowie ein Landschaftsmaler.

Viegener absolvierte nach der Schule von 1904 bis 1906 im Betrieb seines Vaters eine Malerlehre. 1907 verbrachte er ein Lehrjahr in Hagen, die Zeit nutzte er für Studien im Folkwang-Museum. Von 1908 bis 1912 arbeitete er im Malerbetrieb seines Vaters, von 1912 bis 1913 war er Anstreicher in Zürich. Von 1913 bis 1914 war er als Autodidakt freischaffender Künstler in Klosters. Ab 1933 wurde er mit einem Ausstellungsverbot belegt. Seit 1920 lebte er in Bilme bei Soest.

1914 kehrte er mit etwa 25 kleinformatigen Bildern nach Soest zurück. Mit den Künstlern Arnold Topp, Wilhelm Morgner und Wilhelm Wulff war Viegener freundschaftlich verbunden und wurde von deren Malstil beeinflusst. Zum Kriegsdienst wurde er wegen schwacher Gesundheit nicht eingezogen. 1916 hatte er seine erste Ausstellungsteilnahme bei den Juryfreien. 1919 bekam er einen Vertrag mit dem Düsseldorfer Galeristen Alfred Flechtheim, in der Folge entstanden die grafischen Mappen: Passion, Totentanz, Der Mond über Soest, Sauerland, sowie zahlreiche Einzelblätter.

1920 heiratete er die ehemalige Schauspielerin Cecilia Brie, die in erster Ehe mit Paul Henckels verheiratet war. Sie war die Tochter des Staatsrechtlers Siegfried Brie. Das Paar hatte drei Kinder; Felix (auch Tobias genannt) (* 1922, † 2000), Vincent und Amanda.

Viegener nahm an Ausstellungen in Münster, Recklinghausen, Barmen und Bochum teil. Von 1927 bis 1930 beteiligt er sich an der Juryfreien Kunstausstellung in Berlin. Eng befreundet war er mit dem Maler und Grafiker Bruno Beye. Schon zu Beginn der 30er Jahre wechselte Viegener seinen Stil und malte realitätsnahe Landschaften. Im Herbst 1937 wurden einige seiner frühen Arbeiten u. a. aus den Museen in Soest, Dortmund und Wuppertal-Barmen beschlagnahmt. 1934 gründete er die Eberhard-Viegener-Gesellschaft in Dortmund. 1938 wurde ein Werk von ihm auf der Berliner Ausstellung Entartete Kunst gezeigt. Unabhängig davon, konnte er seine Arbeiten weiterhin auf Ausstellungen präsentieren.

Von 1945 bis 1966 nahm er an über fünfzig Einzel- und Gruppenausstellungen teil. 1946 gründete er zusammen mit Herta Hesse, der damaligen Leiterin des Karl-Ernst Osthaus-Museums sowie Wilhelm Wessel den Westdeutschen Künstlerbund, eine Vereinigung von Malern, Graphikern, Bildhauern, Fotografen und Medienkünstlern in Nordrhein-Westfalen, deren Vorsitzender ab 1947 war.

1954 heiratete er Annemarie Mehlhemmer (1916–2003), die unter dem Namen Annemarie Viegener ebenfalls Malerin war. Er war der Bruder des Malers und Bildhauers Fritz Viegener sowie des in Hamm/Westfalen ansässigen Fotografen Joseph Viegener.


MUSEEN (AUSWAHL)

  • Los Angeles County Museum of Art - LACMA, Los Angeles, CA
  • Museum Folkwang Essen, Essen
  • Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
  • Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
  • Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
  • Märkisches Museum, Witten
  • Von der Heydt Museum, Wuppertal
  • Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen
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