Eberhard Viegener (1890-1967)


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TITEL  Zyklus Totentanz - Fünf Holzschnitte

TECHNIK  Holzschnitt / Papier

SIGNATUR  Unten rechts "Eberhard Viegener". Im Stock monogrammiert "EV"

ENTSTEHUNGSJAHR  1919

GRÖSSE  siehe Einzelbeschreibungen

RAHMEN  Fünf schwarze Wechselrahmen aus Aluminium mit säurefreiem Passepartout

ZUSTAND  Gut erhalten, teilw. leicht fleckig, unterschiedliches Papier

LITERATUR  Tjardes D73-77; Kerber 106-110

 

KUNSTWERK

Der "Totentanz" Viegeners umfasst fünf einzelne Blätter. Der Tod erscheint auf Ihnen als Schnitter mit der Sichel bzw. Sense. Vollständige Serien des Zyklus befinden sich in den Museen Hamm, Münster und Recklinghausen. Die Holzschnitte zeigen jeweils:

  1. Der reitende Tod, Holzschnitt, 1919, 20,5 x 18,5 cm, signiert, datiert und bezeichnet "Totentanz O.H."WVZ Kerber 106, Abb. S. 106
  2. Der lachende Tod, Holzschnitt, 1919, 20,0 x 18,5 cm, signiert, datiert und bezeichnet "Totentanz O.H.",WVZ Kerber 107, Abb. S. 107
  3. Sinnender Tod, Holzschnitt, 1919, 20,3 x 18,8 cm, signiert, datiert und bezeichnet "Totentanz O.H."WVZ Kerber 108, Abb. S. 108
  4. Der trinkende Tod, Holzschnitt, 1919, 20,3 x 19,0 cm, signiert und bezeichnet "Totentanz", WVZ Kerber 109, Abb. S. 109
  5. Der sterbende Tod, Holzschnitt, 1919, 20,0 x 18,5 cm, signiert, datiert und bezeichnet "Totentanz O.H.", WVZ Kerber 110, Abb. S. 110

Der Totentanz ist die im 14. Jahrhundert aufgekommene Darstellung des Einflusses und der Macht des Todes auf bzw. über das Leben der Menschen. Dies erfolgt oft in allegorischen Gruppen, in denen die bildliche Darstellung von Tanz und Tod meist gleichzeitig zu finden sind. Die beiden Weltkriege veranlassten im 20. Jahrhundert zahlreiche Künstler, Motive aus dem Totentanz wieder aufzunehmen, oder eigene Werke entsprechend zu benennen. Zu den bekanntesten Beispielen gehören:

  • Albin Egger-Lienz: Totentanz, 1906 bis 1921
  • Joseph Sattler: Ein moderner Totentanz, in 16 Bildern, 1912
  • Otto Dix: Totentanz, Anno 17, aus der Mappe Der Krieg
  • Lovis Corinth: Totentanz, Mappe mit sechs Kaltnadelradierungen, 1921
  • Werner Heuser: Totentanz, 9 Bildtafeln, vor 1940
  • Felix Nussbaum: Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz), 1944

 

KÜNSTLER

Eberhard Viegener (* 30. Mai 1890 in Soest; † 4. Mai 1967 in Bilme) war ein deutscher Expressionist und Vertreter der Neuen Sachlichkeit sowie ein Landschaftsmaler.​

Der aus Soest gebürtige Eberhard Viegener ist als Maler und Graphiker ein Autodidakt. Nach einer Malerlehre arbeitet er im väterlichen Betrieb; regelmäßige Besuche des Folkwang-Museums in Hagen, bei denen er die Kunst der Moderne entdeckt, wecken in ihm den Wunsch nach einer eigenen Künstlerkarriere. In Zürich, wo Viegener ab 1912 kurzzeitig als Dekorationsmaler arbeitet, entstehen erste eigene Arbeiten, die Anregungen durch Wilhelm Morgner und Ferdinand Hodler offenbaren. Es folgt eine Phase neo-impressionistischen, pastosen Malstils, abgelöst von einer Hinwendung zum Expressionismus, die sich durch frühe Arbeiten Wassily Kandinskys und Alexej von Jawlenskys inspiriert zeigt. Zur gleichen Zeit setzt das umfangreiche druckgraphische Werk ein, vertrieben durch den Galeristen Alfred Flechtheim, der auch die erste Einzelausstellung Viegeners organisiert. In den 1920er Jahren wendet sich der Künstler der Neuen Sachlichkeit zu und malt vorwiegend Stillleben von kühler Formalisierung. Eine realistisch-naturalistische Malweise kennzeichnet wiederum die Schaffensphase der 1930er Jahre, in der zahlreiche Bilder der heimischen Landschaft Westfalens entstehen, wo Viegener inzwischen zurückgezogen lebt. Gemälde der expressionistischen und neusachlichen Werkphase werden in der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt. Am Ende von Viegeners Schaffen steht die Auseinandersetzung mit dem Kubismus und insbesondere dem Werk Robert Delaunays. Stilistisch äußerst vielfältig, spiegelt sich in Viegeners Werk die Entwicklung der Moderne wider, deren verschiedenen Strömungen er eigene Akzente zu verleihen wusste. 

Quelle: Wikipedia.de

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

  • Los Angeles County Museum of Art - LACMA, Los Angeles, CA
  • Museum Folkwang Essen, Essen
  • Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
  • Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
  • Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
  • Märkisches Museum, Witten
  • Von der Heydt Museum, Wuppertal