Ernst Sagewka (1883-1959)


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TITEL  Am Botanischen Garten Bielefeld

TECHNIK  Aquarell / Papier

SIGNATUR Unten rechts "E. Sagewka 1922"

ENTSTEHUNGSJAHR  1922

GRÖSSE (H x B)  45 x 35,2 cm

RAHMEN  Schwarzgoldener Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten, leicht gebräunt, mit Resten alter Montierung 

PROVENIENZ  Privatbesitz Sauerland

 

KUNSTWERK

"Am Botanischen Garten Bielefeld", 1922, 45 x 35,2 cm, signiert "E. Sagewka 1922", verso handschriftlich: "Kunsthaus Bielefeld 1929 / Westfälische Gelsenkirchen 1930 / Kunstverein Münster 1934 / Kunsthaus Bielefeld 1936 / Hamburg 1939". Auf dem alten Passepartout ein Aufkleber: "Vor- und Zuname des Ausstellers: Ernst Sagewka, Genaue Anschrift für Rücksendung: Bielefeld Sieker ...str. 313, Titel des Werkes: Am Botanischen Garten Bielefeld"

Ein typisches Aquarell Ernst Sagewkas. Es wurde in verschiedenen Ausstellungen zwischen 1929 und 1939 gezeigt. Der letzte Besitzer hat das Aquarell wohl damals direkt beim Künstler erworben. Es war seitdem in seinem Besitz. Sagewkas Werke sind bekannt für Ihre Farbigkeit. „Zeit meines Lebens habe ich die in der unverfälschten Natur gewonnen Eindrücke in leuchtenden Farben, auf das Wesentliche abstrahiert, der Nachwelt zu vermitteln versucht“ schreibt Ernst Sagewka über seine Kunst. 

 

KÜNSTLER

Ernst Sagewka (* 10. Januar 1883 in Nikolaihorst, Masuren; † 22. August 1959 in Bielefeld) war ein deutscher Maler und Grafiker des Expressionismus.

Am 10. Januar 1883 wurde Ernst Sagewka als dritter Sohn der Eheleute Johann Sagewka (Landwirt, * 4. Oktober 1848; † 10. Januar 1922) und Charlotte (geb. Maletzki, Hausfrau, * 20. Januar 1851; † 9. November 1931) in Nikolaihorst, Ostpreußen geboren. Ernst Sagewka absolvierte von 1901 bis 1904 eine Malerlehre bei einem Dornberger Kirchenmaler. Er trat in die Bielefelder Fachschule der Malerinnung ein und wurde von Ludwig Godewols unterrichtet. 1907 begann Sagewka ein Studium an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld. Er engagierte sich in der 1909 gegründeten Künstlergruppe „Rote Erde“, zusammen u.a. mit Peter August Böckstiegel, Erich Lossie, Heinz Leverenz und Victor Tuxhorn. 1911 erlernte Ernst Sagewka die Technik der Freskenmalerei bei dem Historienmaler und Restaurator Joseph Langer in Breslau. Im Anschluss an die Breslauer Zeit verbrachte Sagewka die Zeit mit Studien in Holland, wo er mit Engländern, Franzosen und Holländern zusammentraf und auch internationale Anerkennung fand. Stationen waren u.a. Rotterdam und Den Haag. Aus dieser Zeit stammt auch das 1913 geschaffene Ölgemälde „Hafenmotiv aus Rotterdam“.

Nach dem Ersten Weltkrieg, wo er in Polen und Frankreich an der Front eingesetzt war, ließ sich Sagewka als selbständiger Künstler in Bielefeld nieder, bezog wieder Wohnung im elterlichen Haus und arbeitete dort in seinem Atelier. Am 24. Dezember 1920 heiratete Luise Maletzki. Um ein Berufsverbot und andere Repressalien abzuwenden, trat Sagewka am 1. Mai 1937 der „Reichskulturkammer – Reichskammer der Bildenden Künste“ bei. Die Mitgliedschaft verhinderte jedoch nicht, dass am 23. August 1937 einige seiner Bilder als entartete Kunst beschlagnahmt wurden.

Nach den Zerstörungen des Krieges erfolgte von 1947 bis 1948 der Wiederaufbau des Ateliers aus den Trümmern des Hauses in der Heidsiekstraße 8. Dort wirkte Ernst Sagewka bis zu seinem Tod. 1953 hatte er neben einer Kollektivausstellung eine umfassende Einzelausstellung mit 72 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen im Städtischen Kunsthaus Bielefeld. Ernst Sagewka verstarb am 22. August 1959 im 77. Lebensjahr.

Vom 28. November 1982 bis 16. Januar 1983 wurde Sagewka mit einer Einzelausstellung von 126 Bildern im Kulturhistorischen Museum an der Welle in Bielefeld anlässlich des 100. Geburtstages gewürdigt. Dies war die letzte Einzelausstellung, die dem Künstler gewidmet war.

 

LITERATUR
  • Ernst Sagewka : Kulturhistorisches Museum Bielefeld, 28. November 1982 – 16. Januar 1983, Verleger Bielefeld Kulturhistor. Museum 1982
  • Illustrationen von Sagewka in :Willy Werner:Titanen um Surlej : Ein Bergwelt-Traum aus dem Engadin,Bielefeld : Elbracht, 1931
  • Der Westfälische Expressionismus, Hrsg. Hülsewig-Johnen/Kellein, Hirmer-Verlag 2010
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