TITEL Spielende Kinder
TECHNIK Kolorierter Holzschnitt / Papier
SIGNATUR Signiert 'Hans Pape' unten rechts
ENTSTEHUNGSJAHR o.J.
GRÖSSE (H x B) 8 x 14 cm
AUFLAGE Unbekannt
PROVENIENZ Privatsammlung Hamburg; durch Erbgang an den letzten Besitzer
RAHMEN Grauer Wechselrahmen aus Holz mit säurefreiem Passepartout
ZUSTAND Schöne farbfrische Grafik
PRÄSENTATION Das Bild wird gezeigt in der Ausstellung:
Kampf mit den Dingen
Holzschnitte westfälischer Künstler
15. September - 15. November 2020
Kunsthandel | Henneken, Bad Iburg
KUNSTWERK
"Spielende Kinder", o.J., Kolorierter Holzschnitt / Papier, 8 x 14 cm, signiert "Hans Pape".
Vermutlich handelt es sich bei dem farbigen Holzschnitt um eine der gekonnten Buchillustrationen des Künstlers. Die detaillierte Ausarbeitung der Szenerie und die Signatur Hans Papes machen den Holzschnitt zu einem kleinen Kunstwerk.
KÜNSTLER
August Rudolf Hans Pape (* 1. Oktober 1894 in Hamburg; † 30. Dezember 1970 in Münster) war ein deutscher freischaffender Künstler, Kunsthandwerker, Auftragsmaler, Grafiker und Hochschullehrer. Er war Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze.
Hans Pape erhielt seinen ersten Zeichenunterricht in den beiden letzten Gewerbeschuljahren in Hamburg. Nach einer längeren Zeitspanne, die er mit praktischen Übungen verbrachte, begann er eine Ausbildung an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Anton Kling. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 musste er an die Westfront und gegen Ende des Krieges wurde er schwer verwundet in einem Lazarettzug von Lille nach München transportiert. Nach seiner Genesung blieb er in München und besuchte die dortige Kunstgewerbeschule, an der ihn Julius Diez unterrichtete. Später schloss er noch Lehreinheiten bei Peter von Halm und Adolf Schinnerer an der Akademie an. 1920 konnte Pape seine ersten Holzschnittfolgen an den ortsansässigen Georg Müller Verlag verkaufen. Diese illustrieren eine Ausgabe von Kleists Michael Kohlhaas, Logans Sinngedichten und Giovanni Fiorentinos Pecorone. Die erstgenannten Bücher erschienen noch 1920, letzterer Titel 1921. Insgesamt war er fünf Jahre in München künstlerisch aktiv und versorgte dabei insbesondere die um die Wiederbelebung der Holzschnitt-Illustrationstechnik bemühten Verlage Georg Müller und Eugen Diederichs (Jena). Aber er fertigte auch Auftragsarbeiten an für Gerhard Stalling (Oldenburg), Drei Masken Verlag (Berlin), Oldenbourg Verlag (München) und Greifenverlag (Rudolstadt). Im Herbst 1925 rief man ihn zwecks Aufbaus einer Grafikklasse nach Münster/Westfalen.
Somit war er von 1925 bis 1960 Professor der Fachklasse für Buchgewerbe und Gebrauchsgrafik im Fachbereich Design der Werkkunstschule Münster und ging – trotz geringerer Zeit für eigene Arbeiten – in seiner Funktion als Ausbilder des Nachwuchses auf. Einer seiner Schüler war Waldemar Mallek. Ab 1925 war er Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze. Während des Nationalsozialismus wurden drei seiner Werke als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt.
Neben Buchillustrationen (Umschläge und Vignetten inbegriffen) kreierte Hans Pape auch Zeitschriftenköpfe, Stempel, Verbrauchsgüteretiketten (Wein, Schnaps usw.), Wappen, Exlibris, Mitgliedsausweise, und Gruß- sowie Informationskarten.
Die Feinheit seiner Ausführungen werde in seinen Holzschnittinitialien deutlich, schrieb Eberhard Hölscher, denn in dem engen Raum von 14 Quadratzentimetern habe er eine Fülle von Vorgängen und Details untergebracht. Hier habe sich sein „episches Talent“ entfaltet. Hölscher sah in dieser Ausführungsart eine entfernte Verwandtschaft zu den ähnlich sorgfältigen und gemütvollen Schöpfungen Ludwig Richters.
(Quelle: Wikipedia.de)
LITERATUR
- BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Galitz; Hamburg; S.314-315
- KAUDER-STEININGER, Rita (1999): Avantgarde in Münster?, in: Avantgarden in Westfalen? Die Moderne in der Provinz 1902-1933; Ardey-Verlag; Münster; S. 49-58 [hier: 54-55];
- HÖLSCHER, Eberhard (1928): Hans Pape [Deutsche Buchkünstler und Gebrauchsgraphiker der Gegenwart]; Sonderdruck aus dem Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik Heft 10/1928
MUSEEN UND SAMMLUNGEN
Münster, Stadtmuseum