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TITEL Ruhender Löwe
TECHNIK Aquarell / Bleistift / Malkarton
SIGNATUR Oben rechts "Victor Tuxhorn"
ENTSTEHUNGSJAHR Um 1922
GRÖSSE (H x B) 27 x 36 cm
RAHMEN Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung
ZUSTAND Sehr guter Zustand; verso Reste alter Montage
PROVENIENZ Privatbesitz NRW; Künstlernachlass
PRÄSENTATION Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden.
KUNSTWERK
"Ruhender Löwe", um 1922, Aquarell über Bleistift auf Malkarton, 27 x 36 cm, mit Bleistift signiert "Victor Tuxhorn".
Das äußerst seltene Aquarell "Ruhender Löwe" schuf Victor Tuxhorn in seiner Studienzeit an der Dresdner Kunstakademie (1921-1923). Das Blatt beeindruckt durch die kräftigen Farbtöne Braun, Gelb, Grün und Blau. Der dargestellte Löwe liegt entspannt vor einem dunklen Hintergrund und blickt interessiert nach links an dem Betrachter vorbei. Rechts werden die eingrenzenden Gitterstäben und die dahinter liegende Freiheit angedeutet. Es existiert von Tuxhorn ein ähnliches Aquarell mit einem liegenden Leoparden datiert auf 1922.
"In den Jahren um 1920 erreicht Tuxhorns grafisches und malerisches Werk einen Höhepunkt. ...Tuxhorn wird Meisterschüler bei Richard Dreher. Beteiligungen an Ausstellungen in Dresden oder Kontakte zu dortigen Galeristen sind nicht belegt. Es sind nur einige Werke aus dieser Zeit bekannt, darunter vor allem Aktzeichnungen, entstanden in den Zeichensälen der Akademie, und Porträtstudien sowie einige Darstellungen von Tieren aus dem Dresdner Zoo." (aus: Victor Tuxhorn, Expressionismus und Gefühl, S. 30, David Riedel, Kunsthaus Rietberg).
Auch von anderen Künstlern (u.a. P.A. Böckstiegel) existieren aus ihrer Dresdner Studienzeit Darstellungen der Tierwelt aus dem Zoo. Diese Zeichnungen, Aquarelle, etc. gehörten zur damaligen Ausbildung der Kunststudenten.
KÜNSTLER
Victor Tuxhorn (* 26. März 1892 in Bielefeld; † 28. Juni 1964 ebenda) war ein deutscher Kunstmaler.
Nach dem Besuch der Mittelschule begann Tuxhorn eine Lehre in der Malerwerkstatt Milberg und Pauly. Von 1909 bis 1914 studierte er Malerei und Grafik bei Ludwig Godewols und Karl Muggly an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld. Im November 1909 gründete er zusammen mit u.a. Peter August Böckstiegel, Ernst Sagewka, Erich Lossie und Heinz Leverenz die Künstlergruppe „Rote Erde“, die bis 1933 bestand. Während des Ersten Weltkriegs leistete er Kriegsdienst und fertigte Armeezeichnungen für Publikationen wie „Aus Sundgau und Wasgenland“ und „Vogesenwacht“ an.
Von 1921 bis 1923 studierte Tuxhorn bei Otto Gußmann, Oskar Kokoschka und Robert Sterl an der Kunstakademie Dresden, wo er schließlich Meisterschüler bei Richard Dreher wurde. Anschließend war er als freischaffender Künstler in Bielefeld tätig. Studienaufenthalte führten in auf die Nordsee-Halligen, in die Niederlande, nach Sizilien und in die Schweiz.
Tuxhorn wandelte sich vom Jugendstil kommend zum gemäßigten Expressionisten. Seine Werke fanden in Westfalen weite Verbreitung.
MUSEEN UND SAMMLUNGEN (AUSWAHL)
- Historisches Museum Bielefeld
- Kunsthalle Bielefeld
- Kunsthalle St. Annen, Lübeck
- Kunstmuseum Gelsenkirchen
- Kupferstichkabinett, Kunstsammlungen der Veste Coburg
- LWL-Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Münster
- Museum Peter August Böckstiegel, Werther
- Sammlung Brabant, Wiesbaden
- Sammlung Bunte, Bielefeld
AUSSTELLUNGEN
- „Positionen der Klassischen Moderne aus der Sammlung Bunte“, August Macke Haus Bonn, 2009 Kunstmuseum Bayreuth 2009, Kunsthaus Apolda 2010
- „Westfälische Expressionisten aus privaten Sammlungen“, Peter-August-Böckstiegel-Haus Arrode, 2013
- „Das Glück in der Kunst - Expressionismus und Abstraktion um 1914“, Kunsthalle Bielefeld, 2014
- „Victor Tuxhorn (1892–1964) - ein Kunstmaler und sein Schildesche“, Volksbank Bielefeld-Gütersloh 2014
- "Victor Tuxhorn - Expressionismus und Gefühl", Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch, 2016
- "VICTOR TUXHORN – Ein westfälischer Expressionist“, Haus Opherdicke Unna, 2022/23