Bernhard Pankok (1872-1943)


Preis auf Anfrage

 


TITEL  Bildnis Marianne Pankok

TECHNIK  Öl / Leinwand

SIGNATUR  oben links signiert und datiert "Pankok 1928"

ENTSTEHUNGSJAHR  1928

GRÖSSE (H x B)  47 x 36 cm

RAHMEN  
Älterer, weißer Holzrahmen verso mit Aufklebern auf dem Keilrahmen
(u.a. "... bei Föhring...", "Bernhard Pankok Inv. Nr. 44", "Eigentum Familie Fränznick")

ZUSTAND  Sehr gut erhalten.

PROVENIENZ  Aus der Sammlung Bernhard Pankok, später Aline Fränznick-Pankok, Tochter Bernhard Pankoks

AUSSTELLUNG  Das Bild ist Teil der folgenden Ausstellung:
​ 

SIEH MICH AN
Die Macht des Gesichts

1. März - 14. Mai 2023

Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch
Emsstraße 1, 33397 Rietberg
www.museum.rietberg.de

 

KUNSTWERK  

Sommerliches, farbenfrohes Portrait der Ehefrau des Künstlers. Marianne Pankok, geborene Geyer, war seit 1924 die zweite Frau Pankoks. Sie war zunächst seine Schü­lerin auf der Kunstgewerbeschule in Stutt­gart, später dort Lehrerin für Bildweberei. Von ihr hat Bernhard Pankok mindestens zehn Ölbilder geschaffen. Die verstärkte Anzahl ihrer Porträts hängt wohl damit zu­sammen, das Marianne zum wichtigsten Mittelpunkt seines Lebens wurde, nachdem er das leidvolle Ende seiner ersten Frau mit­erlebt hatte, seine Töchter erwachsen geworden waren und seine Schule dem Auf­baustadium entwachsen war. 

(Literatur:  Gudrun Wessing, Bernhard Pankok als Portraitmaler, Nr. 142, S. 274, Abb. 125). Provenienz: Aus der Sammlung Bernhard Pankok, später Aline Fränznick-Pankok, Tochter Bernhard Pankoks.

 

KÜNSTLER

Bernhard Pankok (* 16. Mai 1872 in Münster (Westfalen); † 5. April 1943 in Baierbrunn) war ein deutscher Maler, Graphiker, Architekt und Designer. 1901 heitatete er Antonette (Toni) Coppenrath (1870–1920), eine Schwester des Landschaftsmalers Ferdinand Florenz Coppenrath. 1924 heiratete er Marianne Geyer (1891–1941).

Seine Werke sind geprägt vom Übergang zwischen Jugendstil und Internationalem Stil. Er eröffnete 1892 ein Atelier in München und arbeitete als freier Künstler, Graphiker und Illustrator für die Zeitschriften PAN und Jugend. Er lebte fortan bis 1902 in München. Dort war er auch Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“.

Von 1902 an lehrte und lebte er in Stuttgart. 1913 wurde auf dem Stuttgarter Killesberg unter seiner prägenden Mitwirkung der Neubau der Kunstgewerbeschule, deren Direktor er im selben Jahr wurde und dies bis 1937 blieb, fertiggestellt und bezogen.

Vor allem seine Möbel und seine Buchgrafiken (etwa die Darstellungen der Räume und der Katalog der Pariser Weltausstellung 1900) fanden Anerkennung.

1907 wurde er Mitglied der Berliner Secession und des gerade gegründeten Deutschen Werkbundes und 1914 zählte er zu den führenden Künstlern der Kölner Werkbundausstellung. Bernhard Pankok war auch Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1930 wurde er auswärtiges Mitglied der Münchner Sezession. 1932 erfolgte die Ernennung zum Ehrenmitglied des Westfälischen Kunstvereins Münster, ein Jahr später die zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München. Die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart ernannte ihn aus Anlass seines siebzigsten Geburtstags 1942 zu ihrem Ehrenmitglied. Er starb am 5. April 1943 in Baierbrunn.

Ähnlich wie seine Kollegen Peter Behrens oder Richard Riemerschmid, mit denen er später die Vereinigten Werkstätten gründen wird, beginnt auch Bernhard Pankok seine künstlerische Laufbahn mit der Malerei. Unter dem Einfluss der englischen Arts and Crafts – Bewegung interessiert er sich bald auch für das Kunsthandwerk und beginnt Möbel zu entwerfen. 1897 zeigt er seinen ersten Sessel auf der Münchner Kleinkunst-Ausstellung und wird von Wilhelm von Bode zu weiteren Ausstattungen ermutigt. Kurz darauf gehört er zu den Mitbegründern der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil. In den folgenden Jahren entstehen das Erkerzimmer für die Pariser Weltausstellung (1900), die Innenausstattung für das ebenfalls von ihm gebaute Haus Lange in Tübingen (1901), das Wohnzimmer Hermann Obrist (1902-04) und das Musikzimmer für die Weltausstellung in St. Louis (1904). Der Bau des Haus Lange in Tübingen stellt für Pankok zudem den Beginn einer erfolgreichen Tätigkeit als Architekt dar, in deren Folge u.a. das Haus Rosenfeld in Stuttgart (1909-12) und die Gebäude der Kunstgewerbeschule Stuttgart (1908-13) entstehen. In Stuttgart bekleidet Bernhard Pankok bereits seit 1901 eine Professur an der königlichen Lehr- und Versuchswerkstätte, welche er 1913 mit der Kunstgewerbeschule zusammenführt und die Gesamtleitung übernimmt. 1907 gehört er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Werkbunds. In der Folgezeit gestaltet Pankok Salons für Dampfschiffe und Fahrgastkabinen für Zeppeline, arbeitet an der Ausstattung von Opern mit und entwirft weitere Möbelstücke wie z.B. einen Zierschrank für die Ausstellung in Monza von 1925. Daneben entstehen weitere Bilder, Porträts und Druckgraphiken. 1937 wird Pankok pensioniert und zieht sich ins Privatleben zurück. Wenn er sich auch vor allem als Kunsthandwerker einen Namen gemacht hat, so ist es doch auch die Vielfalt seines Schaffens, die seine Zeitgenossen, aber auch spätere Bewunderer beeindruckt:
"Pankok und Kunstgewerbeschule, Pankok und Porträtist, Pankok und Graphiker, Pankok und Architekt, Pankok und Bühnenbildner – auf allen Gebieten hatte er immenses geleistet und seine Persönlichkeit zum Ausdruck gemacht." (Neckar-Zeitung Heilbronn, 1932, zit. nach Pankok, S. 9)

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

München, Neue Pinakothek
Münster, Landesmuseum für Kunst und Kultur
Privatsammlungen

 

LINKS

DIE ZEIT  (15. Juni 1973)

Stadtmuseum Münster

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