TITEL Liebespaar
TECHNIK Tuschezeichnung / Papier
SIGNATUR Unten links monogrammiert "WB 13"
ENTSTEHUNGSJAHR 1913
GRÖSSE (H x B) 20,5 x 16,5 cm
RAHMEN Schwarzer Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout
ZUSTAND Sehr schön erhalten
PROVENIENZ Privatsammlung Westfalen
KUNSTWERK
"Liebespaar", 1913, Tuschezeichnung / Papier, 20,5 x 16,5 cm, monogrammiert "WB 13".
Das Werk Walther Böttichers wurde zwischen 1911 und 1915 in Einzel- oder Gruppenausstellungen des Museum Folkwang gezeigt. Karl-Ernst Osthaus lobte den jungen Künstler: »Er gehört zu jener Gruppe, die in Frankreich Matisse, in Deutschland Nolde zum Führer hat. [...] Wer erkennen will, wo heute die Zukunftshoffnungen unserer Kunst liegen, wird sich den Namen dieses Künstlers merken müssen.« 1912 war Bötticher auf der Kölner Sonderbund-Ausstellung präsent, die maßgeblich von Alfred Flechtheim und Osthaus organisiert wurde.
Aus dieser Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammt die expressive und zugleich sensible Zeichnung "Liebespaar" von Walther Bötticher.
KÜNSTLER
Walther Bötticher (* 27. August 1885 in Hagen; † 3. September 1916 an der Somme) war ein deutscher Maler und Vertreter des Expressionismus.
Bereits als Gymnasiast besuchte Walther Bötticher oft das 1902 von Karl Ernst Osthaus in Hagen eröffnete Museum Folkwang, wo er den Expressionismus und insbesondere die Arbeiten von Christian Rohlfs und Emil Nolde kennenlernte. Bötticher studierte 1906 zunächst an der Kunstschule in Weimar und an den Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst (Debschitz-Schule) in München. 1907/08 teilte er sich mit Christian Rohlfs ein Atelier in Hetschburg bei Weimar und nahm bei diesem auch Unterricht. Bötticher zog 1910 nach Berlin. Hier nahm er Kontakt zu Emil Nolde und der Künstlergemeinschaft Brücke auf. Das Angebot, der Künstlergemeinschaft beizutreten, lehnte er aber ab und 1911 kehrte er wieder nach Hagen zurück. Es folgten Einzel- und Gruppenausstellungen und er wurde auch in verschiedenen Zeitschriften (Cicerone, Kunstchronik, Die Rheinlande und Xenien) vorgestellt. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam er an die Front, wurde verletzt, kehrte aber schnell zurück und fiel schließlich 1916 an der Somme.
"Die Werke, die in diesen Jahren entstanden, verraten ein tiefes Verhältnis zur Natur sowohl wie zum schmückenden Berufe der Malerei. Er sah die Landschaft voll Liebe und Hingabe, aber er sah sie auch immer als Dekorateur. Nie verlor er sich in impressionistischer Analyse, er baute aus sicher erfaßten Bildelementen das schmückende Werk. Seine Bildkonstruktionen sind so logisch durchgeführt, wie seine Eindrücke zart empfunden sind. Und sie sind reich dabei. Man empfindet keine Manier, sondern lebendigen Fortschritt von Bild zu Bild. Jeder Wurf ist eine Schöpfung, und hierin unterscheiden sich seine Landschaften und Bildnisse nicht von den freien, figürlichen Kompositionen. Seiner tiefen Natur, die keinem Problem aus dem Wege ging, sagten biblische Stoffe besonders zu. Er verstand sie tragisch zu fassen. Aber was er gestaltete, blieb immer das Bild, das durch den Reichtum und die Schönheit seiner farbigen Existenz das Thematische überwand. Neben diesen Bildern entstanden in großer Zahl graphische Blätter, Zeichnungen, Holz- und Linoleumschnitte. Sie vereinigen bald Anmut, bald Tiefe der Empfindung mit einer wuchtigen Breite des Vortrages. Badende Jungen, Reiter und weidende Kühe kehren häufig wieder; eine farbige Kreuzigung steht im Mittelpunkt der biblischen Stoffe."
Werke von ihm sind im Osthaus Museum Hagen, dem Museum Folkwang in Essen und der Kunsthalle Mannheim vorhanden. Walther Böttichers Werke galten unter den Nationalsozialisten als Entartete Kunst und wurden 1937/38 aus den deutschen Museen entfernt.
(Quelle: Wikipedia.de)
AUSSTELLUNGEN
- 1911 und 1915 Museum Folkwang in Hagen
- 1912 Sonderbund-Ausstellung in Köln
- 1917 Museum Folkwang in Hagen
- 1919 Frankfurter Kunstverein
- 1920 Galerie Alfred Flechtheim in Düsseldorf
- 1952 Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen
- 1985 Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen
- 2009 Galerie Utermann in Hagen