Emil Schumacher (1912-1999)

1.200,00
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TITEL  o.T.

TECHNIK Aquatintaradierung / Velin

SIGNATUR  Unten rechts "Schumacher"

ENTSTEHUNGSJAHR  1991

GRÖSSE (H x B) 18 x 14,3 cm (36 x 27,8 cm)

AUFLAGE  50

RAHMEN  Silberner Aluminiumrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Schön; kleinere Flecken

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"o.T.", Aquatintaradierung / Velin, 1991, 18 x 14,3 cm, signiert "Schumacher", nummeriert, Exemplar 18 von 50, mit Original-Mappe.

Im Bereich der Druckgraphik zeigt sich, wie Schumacher destruktive Momente und Impulse bildnerisch zu nutzen und umzusetzen weiß. Schon ab 1934 und in den 40er Jah­ren entstehen einzelne Lithographien sowie Linol- und Holzschnitte, zum Teil als Illustra­tionen zu literarischen Vorlagen. Im Jahre 1958 beginnt der Künstler auf Anregung der Heidelberger Edition Rothe, sich mit der Radierung zu beschäftigen, die schließlich zu seiner bevorzugten graphischen Technik werden sollte. Schon bald erweitert der Künstler das klassische, auf Linienätzung, Aquatinta und Kaltnadel beruhende Ausdrucksspek­trum der Radierung, indem er die Platte mit Hammer, Axt und Blechschere regelrecht malträtiert. 1991 bearbeitet der Künstler eine kleine, als Artium-Edition erschienene Radierung. Die Platte ist in der unteren linken und oberen rechten Ecke perforiert, die untere linke Ecke mit dem Hammer umgeschlagen. Das ursprüngliche Rechteck der Platte ist durch Beschneiden mit der Blechschere in eine Form mit gänzlich unregelmäßigem Umriß verwandelt. 

In den so unterschiedlichen Facetten des Themas Zerstörung darf man mit Recht ein zen­trales bildnerisches Prinzip im Oeuvre Emil Schumachers erkennen. 1956 sagt er über seine Malerei: »Das Gefällige ist gefährlich. Immer wieder das Bild zerstören. Dadurch werden neue Schichten aufgedeckt, die man sonst nie zu Gesicht bekommt.« Und 31 Jahre später formuliert er: »Oft muß ich schöne Einzelheiten, alles Gefällige und Genüßliche zerstören im Hinblick auf den Wahrheitsgehalt dessen, was ich mit dem Bild meine.«

 

KÜNSTLER

Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen; † 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein deutscher Maler und Vertreter des Informel.

Emil Schumacher wurde am 29. August 1912 als drittes Kind von Anna und Emil Schumacher in Hagen geboren. Von 1926 bis 1931 besuchte er die Oberrealschule in Hagen. Schumacher studierte vom Wintersemester 1931/32 bis zum Ende des Wintersemesters 1933/1934 Werbegrafik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler ohne eine Beteiligung an Ausstellungen tätig.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Schumacher wegen des Vorwurfs des „Kulturbolschewismus“ nicht in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen. In den Kriegsjahren war er Technischer Zeichner in den Akkumulatoren-Werken, einem Hagener Rüstungsbetrieb. 1941 heiratete er Ursula Klapprott. Unmittelbar nach Kriegsende startet er einen Neubeginn als freier Künstler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Schumacher mit kubistischen Landschaften, 1947 hatte er seine erste Einzelausstellung in dem von dem Architekten Rasch eingerichteten Studio für neue Kunst in Wuppertal und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung Junger Westen. 1948 erhielt er den Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen, im selben Jahr kaufte das Karl Ernst Osthaus Museum Hagen zwei seiner Bilder, Stillleben und Stillleben mit Pilzen an. In den 1950er Jahren entwickelte er Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst. Dominierendes Thema seiner Arbeiten sind die Eigenwertigkeit der Farbe und Farbmaterie.

1954 beteiligte sich Schumacher an der von Willem Sandberg im Stedelijk Museum, Amsterdam veranstalteten Ausstellung Deutsche Kunst nach 45, dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg zeitgenössische Kunst aus Deutschland im Ausland gezeigt. Ab 1955 wurde Schumacher durch erste Ausstellungen und Preise bekannt; seine Teilnahme an der 29. Biennale von Venedig 1961 sowie die Verleihung des Guggenheim Award (National Section) bereits 1958 dokumentieren seinen internationale Durchbruch.

Im Jahr 1959 war Emil Schumacher Teilnehmer der documenta II in Kassel. Von 1958 bis 1960 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne. Zwischen 1961 und 1972 war Emil Schumacher Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Von 1966 bis 1977 war er Professor an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

1964 war er mit drei großformatigen Bildern auf der documenta III, und im Jahr 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. Heute hängen seine Arbeiten zwischen New York und München in vielen wichtigen Museen der Welt. Unter seinen zahlreichen Kunstwerken für den öffentlichen Raum finden sich u. a. großformatige Mosaikarbeiten für die U-Bahn-Station Colosseo in Rom.

 

MUSEEN (AUSWAHL)

  • Berlin: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • Bochum: Kunstmuseum Bochum, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum, Situation Kunst (für Max Imdahl)
  • Bonn: Kunstmuseum Bonn
  • Bremen: Kunsthalle Bremen
  • Dortmund: Museum Ostwall
  • Düsseldorf: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Museum Kunstpalast
  • Duisburg: Wilhelm Lehmbruck Museum, MKM – Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
  • Emden: Kunsthalle Emden – Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo
  • Essen: Museum Folkwang
  • Frankfurt: Städel Museum, MKM – Museum für Moderne Kunst
  • Freiburg: Augustinermuseum
  • Hagen: Osthaus Museum Hagen, Emil Schumacher Museum
  • Hamburg: Hamburger Kunsthalle
  • Hamm: Gustav-Lübcke-Museum
  • Hannover: Sprengel Museum
  • Herne: Emschertal-Museum
  • Jena: Kunstsammlung, Städtische Museen Jena
  • Kaiserslautern: Pfalzgalerie
  • Karlsruhe: Staatliche Kunsthalle, ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie
  • Kassel: Hessisches Landesmuseum
  • Kiel: Kunsthalle Kiel
  • Köln: Museum Ludwig
  • Künzelsau: Museum Würth
  • Leverkusen: Museum Morsbroich
  • Ludwigshafen: Wilhelm-Hack-Museum
  • Lübeck: Kunsthalle St. Annen Museum
  • Mannheim: Kunsthalle Mannheim
  • Mülheim/Ruhr: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
  • München: Pinakothek der Moderne
  • Münster: LWL-Museum für Kunst und Kultur
  • Recklinghausen: Kunsthalle Recklinghausen
  • Saarbrücken: Saarlandmuseum-Moderne Galerie
  • Siegen: Museum für Gegenwartskunst Siegen
  • Stuttgart: Staatsgalerie, Kunstmuseum, Institut für Auslandsbeziehungen
  • Ulm: Museum Ulm
  • Wiesbaden: Museum Wiesbaden
  • Witten: Märkisches Museum
  • Wolfsburg: Kunstmuseum Wolfsburg
  • Wuppertal: Von der Heydt-Museum
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