Otto Modersohn (1865-1943)


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TITEL  Lichter Herbstmorgen bei Worpswede

TECHNIK  Öl auf Leinwand / Holz

SIGNATUR  Unten rechts „O Modersohn 26“

ENTSTEHUNGSJAHR  1926

GRÖSSE (H x B)  50 x 60,5 cm

RAHMEN  Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Nachlass Otto Modersohn / Privatsammlung Norddeutschland / Kunstsammlung NRW

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Lichter Herbstmorgen bei Worpswede", 1926, Öl auf Leinwand / Holz, 50 x 60,5 cm, signiert und datiert „O Modersohn 26“, das Werk ist im Otto-Modersohn-Archiv festgehalten, Expertise Noeres vom 28.04.2009.

Das Gemälde "Lichter Herbstmorgen bei Worpswede" zeichnet sich vor allem durch seine ländliche Schlichheit und die besondere Lichtstimmung aus. Im Gegensatz zu der häufig sehr dunklen Farbpalette und den meist diffusen Lichtverhältnissen, besticht dieses Landschaftsbild von Otto Modersohn durch eine besonders helle und frische Farbgebung. Passend zur dargestellten Jahreszeit erscheinen die Wiesen und Felder in unterschiedlichen Farbtönen und die Bäume zeigen Ihr erstes Braun. Am Horizont hat Modersohn die entfernten Wälder in einem zarten Blau dargestellt. Diese ländliche Idylle wird durch den am Himmel vorbei ziehenden Vogelschwarm zusäzlich verstärkt. Vor allem durch Modersohns stetes Arbeiten aus der Farbe heraus eröffnen sich beim Betrachten seiner Bilder immerzu neue Eindrücke und Empfindungen.

Die naturnahe Frische dieser sonnenerfüllten Landschaft Überrascht. Sind doch die meisten Landschaften Otto Modersohns von einer eher dunkeltonigen Palette geprägt. Die Komposition vermittelt eine Stimmung sommerlicher Farbenfreude, die in ihrem lockeren Detailreichtum eine harmonische Erfüllung findet. Otto Modersohn hat weitestgehend unberührt von den Umbrüchen seiner Zeit eine Malkultur gepflegt, die sich, an der Tradition orientierend, einer positiven Hinwendung zur Moderne nicht verschließt. Seine Gemälde sind aus der Farbe heraus gestaltet und mit einer Wärme der Empfindung, die berührt.

 

KÜNSTLER

Friedrich Wilhelm Otto Modersohn (* 22. Februar 1865 in Soest, Westfalen; † 10. März 1943 in Rotenburg, Wümme) war ein Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede und wurde einer der bekanntesten deutschen Landschaftsmaler.

1884 siedelt die Familie Modersohn von Soest nach Münster über, wo Otto bereits während der Gymnasialzeit eine Vorliebe für die Kunst entwickelt. So geht er nach dem Abitur an die Akademie nach Düsseldorf, doch entsprechen hier die Lehrmethoden nicht seinen Vorstellungen. Nach einem kurzen Aufenthalt in München hofft Otto Modersohn, an der Akademie in Karlsruhe künstlerische Vorbilder zu finden, jedoch wird er auch hier in seinen Erwartungen enttäuscht. Eine sommerliche Reise durch Norddeutschland zusammen mit Mackensen im Jahr 1888 hingegen beflügelt Modersohn zu einer Reihe kleiner Bilder, die einen ersten Höhepunkt seiner frühen Entwicklungsphase darstellt.

Ein weiteres gemeinsames Reiseunterfangen der beiden nach Worpswede führt 1889 zu der übereinstimmenden Entscheidung, ganz in der Künstlerkolonie zu bleiben. Bei anfänglicher Gleichgesinntheit beginnt sich Modersohn allerdings allmählich von seinen Freunden abzugrenzen. "Stille, stille Größe ist so recht eigentlich mein Ziel", schreibt er und will lieber "Mit wenigem viel sagen [..]". 1895 gehen acht Arbeiten von ihm zur ersten Gemeinschaftsausstellung der Worpsweder an die Bremer Kunsthalle. Die Reaktion auf die Ausstellung ist geteilt, aber umso mehr wird die nachfolgende Beteiligung an der "Internationalen Glaspalastausstellung" in München besonders für Modersohn ein großer Erfolg.

1897 kommt Paula Becker, die Modersohn 1901 heiratet, zum ersten Mal nach Worpswede. Der Maler trägt sich inzwischen mit dem Gedanken, die Kolonie zu verlassen. Die folgende Zeit ist geprägt von zahlreichen Reisen und verschiedenen Aufenthalten in Deutschland und Frankreich, die Modersohn großenteils zusammen mit seiner Frau unternimmt. Erst im Frühjahr 1907 kehren die Modersohns endgültig nach Worpswede zurück, wo Paula im November nach der Geburt ihrer Tochter stirbt.

Otto Modersohn zieht nach Fischerhude, wo für ihn 1908 "eine neue Zeit anbricht". In ländlicher Umgebung widmet sich der Künstler dem Studium der Natur und hierher kehrt er auch nach erneuten Aufenthalten in Worpswede und Berlin im Jahr 1917 wieder zurück. "Vereinfachung, Zusammenfassung in Form und Farbe ist ein Hauptziel" seiner Kunst in den 20er Jahren. In Holland und im Allgäu, wo er 1930 auch ein Haus erwirbt, findet Modersohn fortan wichtige Anregungen. Als der Maler 1936 die Sehkraft eines Auges verliert, stellt er die Aufenthalte im Allgäu ein und malt nur noch im Fischerhuder Atelier.

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