Franz Radziwill (1895-1983)


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TITEL  Glockenblumen

TECHNIK  Öl auf Leinwand / Holz

SIGNATUR  Unten rechts „Franz Radziwill“

ENTSTEHUNGSJAHR  Vor 1938

GRÖSSE (H x B)  50,6 x 19,8 cm

RAHMEN  Original Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatsammlung, Norddeutschland (1938 direkt beim Künstler erworben)

PRÄSENTATION  Das Gemälde kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Glockenblumen", vor 1938, Öl auf Leinwand / Holz, 50,6 x 19,8 cm, signiert „Franz Radziwill“, verso mit Pinsel in Grün mit der Werknummer bezeichnet: 294, Werkverzeichnis Firmenich/Schulze 500, Originalrahmen.

Die surreale Welt des Franz Radziwill ist zugleich eine reale. Der Maler ist ein Meister der versteckten Anspielungen, der düster-drohendes Unheil nur mittels einer Farbgebung andeuten kann und dessen Bildinhalte oft erlebte Wirklichkeit, Fantasie und Vanitas miteinander vereinen.

Das an sich harmlose Blumenstillleben ist in seiner Malweise präzise bestechend. Franz Radziwill will und kann die Realität nur in ihrer fragwürdigen Vergänglichkeit sehen. Im Schönen das Endliche, das Zerstörbare, Unwiederbringliche zu sehen ist Radziwills geheime Botschaft, die er in einer Malweise altmeisterlicher Vollkommenheit verwirklicht.

 

KÜNSTLER

Johann Franz Wilhelm Eduard Radziwill (* 6. Februar 1895 in Strohausen, heute Rodenkirchen in der Wesermarsch; † 12. August 1983 in Wilhelmshaven) war ein deutscher Künstler des Magischen Realismus. 

Am 6. Februar 1895 wird Franz Radziwill als erstes von sieben Kindern in Strohausen bei Rodenkirchen an der Unterweser geboren. 1913 schließt er eine 1909 begonnene Lehre als Maurer ab, bevor er sich der Kunst zuwendet. Bis 1915 studiert Radziwill an der Höheren Technischen Staatslehranstalt in Bremen Architektur und belegt parallel dazu Abendkurse in figürlichem Zeichnen an der Kunstgewerbeschule. Durch seinen Lehrer Karl Schwally entsteht der Kontakt zu den Künstlerkreisen in Fischerhude und Worpswede, wo er Bernhard Hoetger, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler und Clara Rilke-Westhoff kennenlernt. Besonders intensiv studiert Franz Radziwill außerdem die Werke von van Gogh, Cézanne und Chagall. Nach seiner Rückkehr aus der englischen Kriegsgefangenschaft 1919 lässt Radziwill sich für einige Jahre in Berlin nieder, wo er Mitglied der "Freien Secession" und der "Novembergruppe" wird. 1923 zieht der Künstler nach Dangast an der Nordsee, zwei Jahre später, 1925, findet die erste Einzelausstellung in Oldenburg statt. Im gleichen Jahr jedoch distanziert Radziwill sich zunehmend von seinem expressionistischen Frühwerk. Durch die in diesem Jahr entstehende Freundschaft mit Otto Dix gerät er in die Künstlerkreise der "Neuen Sachlichkeit" und arbeitet bis 1928 im Dresdner Atelier von Dix. 1929 nimmt Radziwill an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" im Stedelijk Museum in Amsterdam teil. Im Oktober 1933 folgt Radziwill dem Ruf einer außerordentlichen Professur an die Düsseldorfer Kunstakademie. Doch bereits zwei Jahre später wird er von den Nationalsozialisten dieses Amtes enthoben und erhält zugleich Berufsverbot. Nach erneutem Kriegsdienst, in den Jahren 1939 bis 1945, kehrt Radziwill in sein Haus nach Dangast zurück und wendet sich vor allem religiösen Themen zu. Anlässlich seines sechzigsten Geburtstages veranstaltet der Oldenburger Kunstverein eine Jubiläumsausstellung, die anschließend in sechzehn deutschen Städten gezeigt wird. 1963 wird der Künstler mit dem Villa-Massimo Preis geehrt und hält sich längere Zeit in Rom auf. Ab Mitte der sechziger Jahre beginnt Radziwill frühere Bilder durch Übermalungen zu verändern. Die beiden wichtigsten Ausstellungen seines letzten Lebensjahrzehnts sind die Jubiläumsausstellung zum achtzigsten Geburtstag im Landesmuseum Oldenburg (1975) und die mit vierhundert Exponaten größte Retrospektive in der Staatlichen Kunsthalle Berlin (1981). In jüngster Zeit sind seine Werke 1995 in der Kunsthalle Emden sowie in der Ausstellung "Der Geist der Romantik in der deutschen Kunst" im Münchner Haus der Kunst gezeigt worden.

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