Fritz Stuckenberg (1881-1944)


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TITEL Frühlingsnacht

TECHNIK  Aquarell mit Bleistift auf Velin

SIGNATUR  Monogramm oben rechts "stu"

ENTSTEHUNGSJAHR  1938

GRÖSSE  (H x B)  13 × 19,5 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Künstlernachlass; Privatsammlung, Süddeutschland

KUNSTMARKT  Aquarelle des Künstlers werden auf dem Kunstmarkt mit bis zu 11.000€ gehandelt

 

KUNSTWERK

"Frühlingsnacht", 1938, Aquarell mit Bleistift auf Velin, 13 x 19,5 cm, monogrammiert "stu", datiert "VI 38".

Eine sehr originelle Komposition, die in Gestaltung und Farbigkeit an einen jugendstiligen Symbolismus erinnert. Das Bild gehört zu dem spirituellen Spätwerk Fritz Stuckenbergs, das sich unter zunehmend politisch und persönlich drückenderen Bedingungen entwickelte. Es handelt sich um eine ausgewogene Komposition in kleinem Format. Zwei sich überkreuzende Narzissen leuchten gelb in voller Blüte. Im Hintergrund sieht der Betrachter den abendlichen, auberginefarbenen Himmel. Die hügelige Landschaft darunter ist in einem schlichten, dunklen Ton gehalten. Und über allem leuchtet der ewige, kühle Mond. Fritz Stuckenberg hat in diesem Werk die Hoffnung in Form von leuchtenden Blüten vor einem bedrohlich wirkenden Hintergrund abgebildet. 

 

KÜNSTLER

Fritz Stuckenberg (* 16. August 1881 in München; † 18. Mai 1944 in Füssen) war ein expressionistischer Maler.

Friedrich Bernhard Stuckenberg wurde am 16. August 1881 in München geboren, kam bereits als Zwölfjähriger nach Delmenhorst, wo der Vater die kaufmännische Direktion der Hansa-Linoleumwerke übernahm. Sein Onkel war der Maler Bernhard Wiegandt. Nach einem abgebrochenen Architekturstudium und nach Akademiejahren in Weimar und München siedelte er 1907 nach Paris über, dessen führende Rolle als Kulturhauptstadt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts Künstler aller Nationen anzog. Auch Fritz Stuckenberg fand in Paris künstlerische Inspiration und „das Neue“, die Befreiung zu Licht und Farbe. Er gehörte zum Kreis des „Café du Dôme“ und stellte in den großen Pariser „Salons“ und Galerien aus. In der Presse fand er mehrfach anerkennende Erwähnung.

Ab 1912 in Berlin, wurde er 1916 von Herwarth Walden entdeckt und in den Sturm-Kreis integriert, wo er engere Kontakte vor allem zu Georg Muche, Arnold Topp, Walter Mehring und Mynona pflegte. Von der Entwicklung enttäuscht, löste er 1919 den Vertrag mit Walden und schloss sich dem Arbeitsrat für Kunst um Walter Gropius und Bruno Taut an, später der Novembergruppe. Zahlreiche „Sturm“-Ausstellungen sowie die Teilnahme an der „Ersten Internationalen Dada-Messe“, die Aufnahme in die Dritte Bauhausmappe und viele weitere Ausstellungen in bedeutenden Galerien belegen seinen Rang in der damaligen künstlerischen Szene. In wichtigen deutschen und amerikanischen Sammlungen vertreten, wurde sein Werk in Deutschland, in den USA und Moskau als das eines der bahnbrechenden Vertreter der europäischen Avantgarde gezeigt.

Durch schwere Krankheit und ökonomische Not gezwungen, kehrte Fritz Stuckenberg 1921 nach Delmenhorst zurück. Hier, im „finsteren Delmenhorst“ (Brief an den flämischen Dadaisten Paul van Ostaijen) unter zunehmend politisch und persönlich drückenderen Bedingungen entwickelte er das konstruktive und spirituelle Spätwerk. 1927 stellte er zusammen mit der Künstlergruppe Der Fels in der Städtischen Gemäldegalerie Bochum aus.

In den nationalsozialistischen „Säuberungsaktionen“ wurden sämtliche seiner Bilder in Museumsbesitz entfernt oder vernichtet. 1937 wurde das Werk „Straße mit Häusern“ (1921) in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. 1941 siedelte er nach Füssen über und starb 1944. Fünfzig Jahre lang fast vergessen, wurde Stuckenberg 1993 mit einer Retrospektive in Delmenhorst, Berlin und Neuss als Teil der künstlerischen Avantgarde der Moderne wiederentdeckt. Sein Werk wird vor allem in der Städtischen Galerie Delmenhorst gesammelt und gepflegt, zwei seiner Gemälde (ein Marienbildnis und „Christus, über den See wandelnd“), die 1908 entstanden waren, hängen seit 1997 wieder in der Delmenhorster Stadtkirche, wo sie bis 1947 Teil des Altars gewesen waren. Eine Dauerausstellung der „Meisterwerke der Sammlung Stuckenberg“ ist am 31. Oktober 2008 in Delmenhorst eröffnet worden. (Quelle: Wikipedia.de)

 

LITERATUR

  • Andrea Wandschneider/Barbara Alms (Hrsg.): Fritz Stuckenberg 1881–1944. Argon, Berlin 1993
  • Barbara Alms: Fritz Stuckenberg. Vertrauter der Farben. (Katalog anlässlich der Eröffnung des Museums „Sammlung Stuckenberg“ im Juni 1998), Bremen: Hauschild 1998.
  • Barbara Alms: Fritz Stuckenberg (1881–1944). In Hans-Joachim Manske, Birgit Neumann-Dietzsch (Hrsg.): „entartet“ – beschlagnahmt. Bremer Künstler im Nationalsozialismus. Bremen 2009, S. 128–131.