TITEL o.T. (Abstrakte Komposition)
TECHNIK Aquarell, Papiercollage und Pinsel in Tusche über Bleistift auf leichtem Karton
SIGNATUR Auf dem Original-Unterlagekarton signiert und datiert "Fr Levedag 1926"
ENTSTEHUNGSJAHR 1926
GRÖSSE (H x B) 12,8 × 15 cm (25,4 x 32,1 cm)
RAHMEN Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung
ZUSTAND Gut erhalten
PROVENIENZ Privatbesitz, Berlin
KUNSTWERK
"o.T. (Abstrakte Komposition)", 1926, Aquarell, Papiercollage und Pinsel in Tusche über Bleistift auf leichtem Karton, 12,8 x 15 cm, auf dem Original-Unterlagekarton (25,4 x 32,1 cm) signiert und datiert "Fr Levedag 1926".
Im Herbst 1926 beginnt Fritz Levedag sein Studium am Bauhaus in Dessau. Aus dieser Zeit existieren nur noch wenige Arbeiten, u.a. die Collage »Silber, Rot und Schwarz« (WVZ Nr. 8, Reg.-Nr. 1300).
»Im zweiten Jahr [am Bauhaus] entstehen erste Eigenschöpfungen, die aus der Nähe zu [Paul] Klee vor allem, aber auch von Kandinsky motiviert waren. Aus den Kursen "Primäre Gestaltung der Fläche" und "Farbe und Form" heraus enstanden seine sogenannten "Kleinen Bilder"; es waren Farbstudien, die noch unter der Inspiration seiner Lehrer standen, aber bereits eindeutig die Handschrift des späteren Levedag aufwiesen. Diese Bilder suchen die malerische Lyrik Klees mit der abstrakten Stringenz Kandinskys zu vereinen« (aus: Fritz Levedag 1899-1951 - Gemälde und Zeichnungen, S. 74).
KÜNSTLER
Fritz Levedag (* 15. Mai 1899 in Münster; † 28. Oktober 1951 in Ringenberg) war ein deutscher bildender Künstler und Architekt.
1913 tritt er in das elterliche Geschäft ein; der Vater ist Handwerks- und Gildemeister. Während des 1. Weltkriegs ist er Soldat in Frankreich und Belgien. 1922 besucht Fritz Levedag die Handwerkerfachschule in Stuttgart, wo er auf Ferdinand Hodler und Emil Nolde trifft. Frühe malerische und bildhauerische Studien beweisen sein Talent. 1923 nimmt er Unterricht an einer privaten Zeichenschule in München. Von 1924 bis 1926 studiert er an der Kunstakademie in Düsseldorf und wird Meisterschüler von Professor R. Langer für klassische Bildhauerei.
Von 1926 bis 1929 folgt ein Studium am Bauhaus Dessau bei Paul Klee und Wassily Kandinsky, nachdem er zuvor 1925 in Düsseldorf eine Ausstellung moderner Kunst mit Werken dieser Künstler gesehen hatte, die ihn nachhaltig beeinflussen sollten. 1929 erfolgt die Übersiedlung mit Walter Gropius nach Berlin, wo er in dessen Büro als Architekt arbeitet. Levedag wird 1930/31 freier Maler in Berlin, und hat seine erste Ausstellung im „Sturm“. 1932 folgen mehr als 30 Ausstellungen u.a. in Münster, Dortmund und Essen. 1933 werden seine Werke nach einer Ausstellung im Folkwangmuseum als „entartet“ eingestuft. 1934 folgt ein Studienaufenthalt in Paris. Von 1934 bis 1939 lebt Levedag in Düsseldorf, 1939 in Braunschweig. Während des 2. Weltkriegs wird Levedag in Norwegen, Schweden, Rußland und Jugoslawien an der Front eingesetzt, wo er schwer verletzt wird. Bereits 1942 heiratet er Marie Josée Gräfin von Plettenberg, die nicht nur die materielle Sicherheit bietet, sondern auch zum wichtigsten künstlerische Gesprächspartner wird. Seit 1946 ist sein Zuhause in den Ruinen des Schlosses Ringenberg bei Wesel, wo er am 28.10.1951 stirbt.
Fritz Levedag wurde als einer der wichtigen Künstlers Westfalens aufgenommen in den Band «100 Meisterwerke westfälischer Kunst«, Klaus Kösters, Aschendorff Verlag, Münster 2011, S. 190/191.
MUSEEN (AUSWAHL)
- Bauhaus Archiv, Berlin
- Nationalgalerie, Berlin
- Museum am Ostwall, Dortmund
- Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf
- Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
- Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
- Kurpfälzisches Museum, Heidelberg
- LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster
- Städtische Kunsthalle, Recklinghausen
- Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum, Wuppertal
- Märkisches Museum, Witten