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Heinz Lewerenz (1890-1939)


Verkauft

 

 

TITEL  Das Modell

TECHNIK  Mischtechnik / Papier / Pappe

SIGNATUR "Heinz Lewerenz 1920" unten links

ENTSTEHUNGSJAHR  1920

GRÖSSE (H x B)  65 x 45 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Sehr schönes Exemplar. Kleinere Risse im Papier oben links/rechts.

PROVENIENZ  Privatsammlung NRW

PRÄSENTATION  Das Bild wird in folgender Ausstellung gezeigt:

Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde"
30.9.2020 - 16.1.2021
Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch

 

 

KUNSTWERK

"Das Modell", 1920 Mischtechnik / Papier / Pappe, 65 x 45 cm, signiert und datiert "Heinz Lewerenz 1920", bezeichnet "Das Modell".

Im Herbst 1919 gründeten Herbert Behrens-Hangeler, Hermann Freudenau, Heinz Lewerenz und Erich Lossie die avangardistische Künstlergemeinschaft "Der Wurf". In den ersten sechs Monaten des Jahres 1920 organisierte die Gruppe fünf öffentliche "Wurf"-Abende mit lyrischen bzw. literarischen Themen. Veranstaltet wurden die Abende im Haus der Familie Keller in der Herforder Straße. Geplant war u.a. die Herausgabe einer Zeitschrift für neue Literatur, Musik und Grafik unter Mitarbeit von Emil Nolde und Christian Rohlfs. Fünf Ausstellungen organisierten die "Wurf"-Künstler in Bielefeld. Im Juni 1920 gehörten dem Künstlerrat der Gruppe, der neue Mitglieder wählte, folgende Personen an: Herbert-Behrens-Hangeler, Max Bauer, Hermann Freudenau, Otto Griebel, Heinz Lewerenz, Erich Lossie, sowie eine junge Frau, Hertha Keller, an.

Das Bild "Das Modell" zeigt eine junge Frau im Künstleratelier sitzend. An den Wänden und auf dem Boden sieht der Betrachter diverse Gemälde. Das Bild ist ganz in den Farben weiss, blau, rot und schwarz gehalten. Die Nähe des damals 29jährigen Künstlers Heinz Lewerenz zu seinem Modell mag man erahnen. 

Im Jahr 1919 bemerkte Heinrich Becker anläßlich einer Ausstellung von Werken Lewerenz' im Kunstsalon Otto Fischer: "In den Oelbildern strebt er schöne Malerei zu liefern, in Aquarellen und Zeichnungen dagegen will er seine Erlebnisse ausdrücken...". Die expressionistischen Aquarelle, die oft von leuchtender Farbigkeit sind, können als Höhepunkte im Schaffen von Lewerenz bezeichnet werden. Äußere Wirklichkeit und die durch sie ausgelösten Empfindungen sind in ihnen eine Verbindung eingegangen, bei der manchmal die Realität unter dem Druck übermächtiger Gefühle in einem Rausch von Farben zu versinken beginnt.

Im Sommer 2022 wird im Museum Peter August Böckstiegel in Werther eine Ausstellung zur Künstlergruppe "Wurf" stattfinden.

 

 

KÜNSTLER

Heinz Lewerenz (21.9.1890 in Bielefeld; 31.8.1939 in Bad Wiessee) war ein deutscher Expressionist.​

Nach einer kaufmännische Lehre arbeitete Heinz Lewerenz in einem Musterzeichneratelier. Anschliessend besuchte er die Klasse von Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld von 1909 bis 1914. Dort lernte er u.a. Peter August Böckstiegel und Victor Tuxhorn kennen. Heinz Lewerenz wird Mitglied der Künstlergruppe "Rote Erde" in Bielefeld, bevor er von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teilnimmt.

Es folgt das Studium an der Kunstakademie in Dresden (Lehrer: Otto Gussmann). 1919 ist Lewerenz Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Der Wurf". Ab 1923 wird Lewerenz Leiter der Entwurfsklasse für angewandte Malerei an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1937 werden Werke von Heinz Lewerenz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet.

 

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

  • 1920: Der Wurf, Kunstsalon Heinrich Brinkmann, Bielefeld
  • 1920: Kunstsalon Otto Fischer, Bielefeld
  • 1920: Kunstausstellung Berlin (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Sommer-Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1921: Große Berliner Kunstausstellung (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1921: Neue Kirchliche Kunst, Kunstgewerbemuseum Leipzig
  • 1922: Aktsaal der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld
  • 1922: I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf
  • 1923: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1924: Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1926: Große Aquarell-Ausstellung, Dresden
  • 1981: Hermann Freudenau – Heinz Lewerenz. Kulturhistorisches Museum Bielefeld
  • 2010: Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld
  • 2013: Verschollen - Vergessen - Wiederentdeckt, Ostdeutsche Kunstauktionen, Ahrensfelde
  • 2014: Das Glück in der Kunst – Expressionismus und Abstraktion, Kunsthalle Bielefeld
  • 2020: Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde", Kunsthaus Rietberg
  • 2023: Westfälische Wege in die Moderne - Die Künstlergruppen «Rote Erde« und «Der Wurf«, Böckstiegel Museum, Werther

 

LITERATUR

  • Westfälische Künstler - Hermann Freudenau, Heinz Lewerenz, R. Jörn, Kulturhistorisches Museum Bielefeld 1981
  • Sammlung Bunte – Positionen der Klassischen Moderne, Burkhard Leismann, Kunstmuseum Ahlen 2007, S. 122-123
  • Der westfälische Expressionismus, J. Hülsewig-Johnen, Hirmer Verlag 2010
  • Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte. Hrsg. Jutta Hülsewig-Johnen
    und Henrike Mund, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2014
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Heinz Lewerenz (1890-1939)


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TITEL  Akt vor blauem Hintergrund

TECHNIK  Mischtechnik / Papier

SIGNATUR -

ENTSTEHUNGSJAHR  1911

GRÖSSE (H x B)  66 x 25 cm

RAHMEN  Alter, weißer Galerierahmen

ZUSTAND  Schönes Blatt.

PROVENIENZ  Privatsammlung NRW; Künstlernachlass

PRÄSENTATION  Das Bild wird in folgender Ausstellung gezeigt:

Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde"
30.9.2020 - 16.1.2021
Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch

 

KUNSTWERK

„Akt vor blauem Hintergrund“, 1911, Mischtechnik auf braunem Papier, 66 x 25 cm, rückseitig bezeichnet "Lewerenz 1911", selten.

In den Jahren 1909/10 bis 1914 studierte Heinz Lewerenz an der Kunstgewerbeschule in Bielefeld bei Ludwig Godewols und Hans Perathoner bevor er nach dem 1. Weltkrieg an die Kunstakademie in Dresden wechselte. Die sehr frühe, sensible Akt-Studie stammt aus der Bielefelder Zeit und entstand wohl im Rahmen des Studiums. Die junge Frau steht auf weissem Untergrund vor einem blauen/hellblauen Hintergrund. In einer leichten Linksdrehung scheint sie auf ihre auf die Hüfte gelegten Hände zu schauen. Das Werk beeindruckt durch seine Farbigkeit und den flächigen Pinselstrich. Das Format des Bildes nimmt die Figur des Aktes geschickt auf und hebt den Körper der jungen Frau zusätzlich hervor.

Es handelt sich bei diesem Bild von Lewerenz um ein sehr seltenes Kunstwerk aus der frühen Phase des Künstlers.

Im Sommer 2022 wird im Museum Peter August Böckstiegel in Werther eine Ausstellung zur Künstlergruppe "Wurf" stattfinden.

 

 

KÜNSTLER

Heinz Lewerenz (21.9.1890 in Bielefeld; 31.8.1939 in Bad Wiessee) war ein deutscher Expressionist.​

Nach einer kaufmännische Lehre arbeitete Heinz Lewerenz in einem Musterzeichneratelier. Anschliessend besuchte er die Klasse von Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld von 1909 bis 1914. Dort lernte er u.a. Peter August Böckstiegel und Victor Tuxhorn kennen. Heinz Lewerenz wird Mitglied der Künstlergruppe "Rote Erde" in Bielefeld, bevor er von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teilnimmt.

Es folgt das Studium an der Kunstakademie in Dresden (Lehrer: Otto Gussmann). 1919 ist Lewerenz Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Der Wurf". Ab 1923 wird Lewerenz Leiter der Entwurfsklasse für angewandte Malerei an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1937 werden Werke von Heinz Lewerenz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet.

 

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

  • 1920: Der Wurf, Kunstsalon Heinrich Brinkmann, Bielefeld
  • 1920: Kunstsalon Otto Fischer, Bielefeld
  • 1920: Kunstausstellung Berlin (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Sommer-Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1921: Große Berliner Kunstausstellung (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1921: Neue Kirchliche Kunst, Kunstgewerbemuseum Leipzig
  • 1922: Aktsaal der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld
  • 1922: I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf
  • 1923: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1924: Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1926: Große Aquarell-Ausstellung, Dresden
  • 1981: Hermann Freudenau – Heinz Lewerenz. Kulturhistorisches Museum Bielefeld
  • 2010: Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld
  • 2013: Verschollen - Vergessen - Wiederentdeckt, Ostdeutsche Kunstauktionen, Ahrensfelde
  • 2014: Das Glück in der Kunst – Expressionismus und Abstraktion, Kunsthalle Bielefeld
  • 2020: Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde", Kunsthaus Rietberg
  • 2023: Westfälische Wege in die Moderne - Die Künstlergruppen «Rote Erde« und «Der Wurf«, Böckstiegel Museum, Werther

 

LITERATUR

  • Westfälische Künstler - Hermann Freudenau, Heinz Lewerenz, R. Jörn, Kulturhistorisches Museum Bielefeld 1981
  • Sammlung Bunte – Positionen der Klassischen Moderne, Burkhard Leismann, Kunstmuseum Ahlen 2007, S. 122-123
  • Der westfälische Expressionismus, J. Hülsewig-Johnen, Hirmer Verlag 2010
  • Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte. Hrsg. Jutta Hülsewig-Johnen
    und Henrike Mund, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2014
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Heinz Lewerenz (1890-1939)


Verkauft

 

 

TITEL  Fischerhütten am Strand

TECHNIK  Tusche / Papier

SIGNATUR  Rechts unten "Heinz Lewerenz 1921"

ENTSTEHUNGSJAHR  1921

GRÖSSE (H x B)  35,5 x 49,5 cm

RAHMEN  Hinter Glas gerahmt

ZUSTAND  Schön erhaltenes Blatt

PRÄSENTATION  Das Bild wird in folgender Ausstellung gezeigt:

Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde"
30.9.2020 - 16.1.2021
Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch

 

KUNSTWERK

Heinz Lewerenz studierte von 1909-1914 wie auch Peter August Böckstiegel, Hermann Freudenau und Victor Tuxhorn an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld bei Ludwig Godewols.

 

KÜNSTLER

Heinz Lewerenz (21.9.1890 in Bielefeld; 31.8.1939 in Bad Wiessee) war ein deutscher Expressionist.​

Nach einer kaufmännische Lehre arbeitete Heinz Lewerenz in einem Musterzeichneratelier. Anschliessend besuchte er die Klasse von Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld von 1909 bis 1914. Dort lernte er u.a. Peter August Böckstiegel und Victor Tuxhorn kennen. Heinz Lewerenz wird Mitglied der Künstlergruppe "Rote Erde" in Bielefeld, bevor er von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teilnimmt. Es folgt das Studium an der Kunstakademie in Dresden (Lehrer: Otto Gussmann). 1919 ist Lewerenz Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Der Wurf". Ab 1923 wird Lewerenz Leiter der Entwurfsklasse für angewandte Malerei an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1937 werden Werke von Heinz Lewerenz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet.

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Heinz Lewerenz (1890-1939)


Verkauft


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TITEL  Almwiese und Wolkenspiel

TECHNIK  Mischtechnik

SIGNATUR "H.L. 22" unten rechts

ENTSTEHUNGSJAHR  1922

GRÖSSE (H x B)  45 x 50 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Sehr schönes Exemplar. Ungerade beschnitten. Risse im Rand

PROVENIENZ  Privatsammlung NRW

 

KUNSTWERK

"Almwiese und Wolkenspiel", Mischtechnik, 1922, 45 x 50 cm, monogrammiert und datiert "H.L. 22", verso handschriftlich mit Bleistift bezeichnet "Almwiese u. Wolkenspiel", verso die Skizze einer Berglandschaft, der Mond oben rechts wurde in Collagetechnik aufgebracht.

Im Jahr 1919 bemerkte Heinrich Becker anläßlich einer Ausstellung von Werken Lewerenz' im Kunstsalon Otto Fischer: "In den Oelbildern strebt er schöne Malerei zu liefern, in Aquarellen und Zeichnungen dagegen will er seine Erlebnisse ausdrücken...". Die expressionistischen Aquarelle, die oft von leuchtender Farbigkeit sind, können als Höhepunkte im Schaffen von Lewerenz bezeichnet werden. Äußere Wirklichkeit und die durch sie ausgelösten Empfindungen sind in ihnen eine Verbindung eingegangen, bei der manchmal die Realität unter dem Druck übermächtiger Gefühle in einem Rausch von Farben zu versinken beginnt.

In dem Werk "Almwiese und Wolkenspiel" hat Heinz Lewerenz virtuos in Aquarell und Gouache eine nächtliche Alpenlandschaft festgehalten. Das Bild befindet sich im Übergang von der gegenständlichen bis zur fast abstrakten Malerei. 

Im Sommer 2022 wird im Museum Peter August Böckstiegel in Werther eine Ausstellung zur Künstlergruppe "Wurf" stattfinden.

 

 

KÜNSTLER

Heinz Lewerenz (21.9.1890 in Bielefeld; 31.8.1939 in Bad Wiessee) war ein deutscher Expressionist.​

Nach einer kaufmännische Lehre arbeitete Heinz Lewerenz in einem Musterzeichneratelier. Anschliessend besuchte er die Klasse von Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld von 1909 bis 1914. Dort lernte er u.a. Peter August Böckstiegel und Victor Tuxhorn kennen. Heinz Lewerenz wird Mitglied der Künstlergruppe "Rote Erde" in Bielefeld, bevor er von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teilnimmt.

Es folgt das Studium an der Kunstakademie in Dresden (Lehrer: Otto Gussmann). 1919 ist Lewerenz Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Der Wurf". Ab 1923 wird Lewerenz Leiter der Entwurfsklasse für angewandte Malerei an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1937 werden Werke von Heinz Lewerenz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet.

 

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

  • 1920: Der Wurf, Kunstsalon Heinrich Brinkmann, Bielefeld
  • 1920: Kunstsalon Otto Fischer, Bielefeld
  • 1922: Aktsaal der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld
  • 1981: Hermann Freudenau – Heinz Lewerenz. Kulturhistorisches Museum Bielefeld
  • 2010: Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld
  • 2014: Das Glück in der Kunst – Expressionismus und Abstraktion, Kunsthalle Bielefeld
  • 2020: Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde"

 

LITERATUR

  • Westfälische Künstler - Hermann Freudenau, Heinz Lewerenz, R. Jörn, Kulturhistorisches Museum Bielefeld 1981
  • Sammlung Bunte – Positionen der Klassischen Moderne, Burkhard Leismann, Kunstmuseum Ahlen 2007, S. 122-123
  • Der westfälische Expressionismus, J. Hülsewig-Johnen, Hirmer Verlag 2010
  • Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte. Hrsg. Jutta Hülsewig-Johnen
    und Henrike Mund, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2014

 

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Heinz Lewerenz (1890-1939)


Verkauft

 

 

TITEL  Baer + Rämpel

TECHNIK  Radierung

SIGNATUR Unten rechts "Heinz Lewerenz 11"

ENTSTEHUNGSJAHR  1911

GRÖSSE (H x B)  18 x 12,5 cm (35,5 x 26,5 cm)

AUFLAGE  Unbekannt

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Schöner Zustand; altersbedingt lt. faltig und fleckig

PROVENIENZ  Kunsthandel Bielefeld; Privatbesitz Bielefeld

 

KUNSTWERK

"Baer + Rämpel", 1911, Radierung, 18 x 12,5 cm, signiert und datiert "Heinz Lewerenz 11", bezeichnet "Baer + Rämpel", verso auf dem alten Rahmen ein Aufkleber der "Kunsthandlung Wilhelm Busch, Bielefeld".

Eine sehr frühe Radierung des Künstlers aus seiner Zeit an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld. Grafiken von Heinz Lewerenz werden sehr selten auf dem Kunstmarkt angeboten. Weitere Radierungen befinden sich im musealen Bestand der Kunsthalle Bielefeld. 

Dargestellt ist die Nähmaschinenfabrik «Baer & Rempel« in der (Kleinen) Bahnhofstraße in Bielefeld. Das große Fabrikgebäude, in dem jährlich bis zu 60.000 Nähmaschinen produziert wurden, existiert heute nicht mehr. Heinz Lewerenz hat im Alter von 21 Jahren in dünnen Strichen eine fast dörflich anmutende Szenerie dargestellt. Nur der Schornstein im Hintergrund zeigt dem Betrachter, dass es sich um eine Industrieanlage handelt. 

Stilistisch ähnelt die Radierung «Baer + Rämpel« von Heinz Lewerenz den frühen Arbeiten seines Mitschülers Peter August Böckstiegel. Das Studium der verschiedenen Drucktechniken (Radierung, Holzschnitt, Lithographie) gehörte zur Ausbildung der Kunststudenten. 

 

KÜNSTLER

Heinz Lewerenz (21.9.1890 in Bielefeld; 31.8.1939 in Bad Wiessee) war ein deutscher Expressionist.​

Nach einer kaufmännische Lehre arbeitete Heinz Lewerenz in einem Musterzeichneratelier. Anschliessend besuchte er die Klasse von Godewols an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld von 1909 bis 1914. Dort lernte er u.a. Peter August Böckstiegel und Victor Tuxhorn kennen. Heinz Lewerenz wird Mitglied der Künstlergruppe "Rote Erde" in Bielefeld, bevor er von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teilnimmt.

Es folgt das Studium an der Kunstakademie in Dresden (Lehrer: Otto Gussmann). 1919 ist Lewerenz Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Der Wurf". Ab 1923 wird Lewerenz Leiter der Entwurfsklasse für angewandte Malerei an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1937 werden Werke von Heinz Lewerenz von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und vernichtet.

 

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

  • 1920: Der Wurf, Kunstsalon Heinrich Brinkmann, Bielefeld
  • 1920: Kunstsalon Otto Fischer, Bielefeld
  • 1920: Kunstausstellung Berlin (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Sommer-Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1921: Große Berliner Kunstausstellung (Novembergruppe), Berlin
  • 1921: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1921: Neue Kirchliche Kunst, Kunstgewerbemuseum Leipzig
  • 1922: Aktsaal der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld
  • 1922: I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf
  • 1923: Salon Emil Richter, Dresden
  • 1924: Ausstellung der Künstler-Vereinigung Dresden
  • 1926: Große Aquarell-Ausstellung, Dresden
  • 1981: Hermann Freudenau – Heinz Lewerenz. Kulturhistorisches Museum Bielefeld
  • 2010: Der Westfälische Expressionismus, Kunsthalle Bielefeld
  • 2013: Verschollen - Vergessen - Wiederentdeckt, Ostdeutsche Kunstauktionen, Ahrensfelde
  • 2014: Das Glück in der Kunst – Expressionismus und Abstraktion, Kunsthalle Bielefeld
  • 2020: Heinz Lewerenz - Zwischen "Wurf" und "Roter Erde", Kunsthaus Rietberg
  • 2023: Westfälische Wege in die Moderne - Die Künstlergruppen «Rote Erde« und «Der Wurf«, Böckstiegel Museum, Werther

 

LITERATUR

  • Westfälische Künstler - Hermann Freudenau, Heinz Lewerenz, R. Jörn, Kulturhistorisches Museum Bielefeld 1981
  • Sammlung Bunte – Positionen der Klassischen Moderne, Burkhard Leismann, Kunstmuseum Ahlen 2007, S. 122-123
  • Der westfälische Expressionismus, J. Hülsewig-Johnen, Hirmer Verlag 2010
  • Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte. Hrsg. Jutta Hülsewig-Johnen
    und Henrike Mund, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2014
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Franz Nölken (1884-1918)


Verkauft

 


TITEL  Liese im roten Kleid mit Tante und Großmutter Hüser (verso: "Schulgarten in Borgeln")

TECHNIK  Öl / Karton

SIGNATUR  Signiert "Nölken"

ENTSTEHUNGSJAHR  1906 (verso um 1905)

GRÖSSE (H x B)  65 x 79 cm

PROVENIENZ  Privatbesitz Westfalen; durch Erbgang an den letzten Besitzer

RAHMEN  Goldener Holzrahmen

ZUSTAND  Sehr gut erhalten

KUNSTMARKT  Im Jahr 2012 wurde einer Auktion ein Gemälde des Künstlers (1908) für 126.000€ verkauft

AUSSTELLUNG  Für das Gemälde liegt eine Leihanfrage für eine Ausstellung im Jahr 2021 vor

 

KUNSTWERK  

"Liese im roten Kleid mit Tante und Großmutter Hüser" (verso: "Schulgarten in Borgeln"), Öl / Karton, 1906 (verso um 1905), 65 x 79 cm, signiert "Nölken", verso mit Bleistift "Nölken 1905".  Werkverzeichnis Meyer-Tönnesmann 84 (verso WVZ Meyer-Tönnesmann 61). Das Gemälde wird zum ersten Mal auf dem Markt angeboten. Es ist durch Erbgang innerhalb der Familie von der ersten Besitzerin an den letzten Besitzer weitergegeben worden. Die dargestellte Liese Johann aus Carthausen war die Tante des letzten Besitzers.

Sein Künstlerfreund Friedrich Ahlers-Hestermann schrieb über Franz Nölken im Jahr 1919: "In Westfalen hatte er sich [1904] ein Atelier auf dem Lande eingerichtet. Er war erbaulich anzuschauen, wie er, gestützt auf das Ansehn seiner dort seit langem ansässigen Familie, selbst eine stattliche Respektsperson und überall beliebt durch das Dorf zog. Sein stundenlanges Klavierspiel, das durch die geöffneten Fenster über die stillen Felder schallte, erhöhte noch seinen Nimbus. Die Malereien in den alten Kirchen des nahen Soest machten ihn nachdenklich gegenüber dem 'Impressionismus', den er trieb und seine Bekanntschaft mit dem Folkwang-Museum in Hagen - im Jahre 1905 - und mit dessen Gründer Osthaus sowie mit Christian Rohlfs war ein weiterer Anstoss zu selbstkritischen Betrachtungen" (aus:"Franz Nölken 1884-1918 mit Werkverzeichnis der Gemälde und Graphik, Hrsg. Galerie Herold, Westfälische Verlagsbuchandlung Mocker & Jahn, Soest, 1984, Seite 93"

Von Januar bis April 1906 hielt sich Franz Nölken zusammen mit Alfred Rosam (1883-1916) zu Studienzwecken in Berlin auf. Sie hatten dort ein gemeinsames Atelier in der Von-der-Heydt-Straße. Sie besuchten unter anderem die Berliner Sezession und die 'Jahrhundertausstellung'. Prägend war das Treffen mit dem Kunstschriftsteller Julius Meier-Graefe. Im Sommer 1906 hatte Franz Nölken eine eigene Ausstellung im Folkwang-Museum in Hagen. Studienaufenthalte an der Ostsee und in Borgeln folgten. Genau in dieser prägenden Zeit enstand das Gemälde "Liese im roten Kleid mit Tante und Großmutter Hüser". Die dargestellten sind Liese Johann mit Ihrer Tante (Bertha Hüser) und Großmutter. Bertha Hüser war eine Cousine Franz Nölkens aus Borgeln.

Verso klebt auf dem Gemälde ein alter, mit Schreibmaschine geschriebener Zettel. Er beschreibt die Situation, in der Franz Nölken das Gemälde malte (siehe Foto).

 

KÜNSTLER

Franz Nölken (* 5. Mai 1884 in Hamburg; † 4. November 1918 in La Capelle, Département Aisne, Frankreich) war ein deutscher Maler des Expressionismus und zeitweise Mitglied der Künstlervereinigung Brücke.

Franz Nölken brach 1900 als Sechzehnjähriger den Schulbesuch des Johanneums ab und besuchte auf Anraten von Alfred Lichtwark, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle, die Malschule von Arthur Siebelist, der seine Schüler im Gegensatz zur akademischen Ausbildung der damaligen Zeit zum Malen in die freie Natur führte. Im Jahr 1903 wurde er in den „Hamburgischen Künstlerclub von 1897“ aufgenommen. 1904 zeigte eine erste Ausstellung der Siebelist-Schüler Friedrich Ahlers-Hestermann, Fritz Friedrichs, Walter Alfred Rosam und Walter Voltmer in der Galerie Commeter, Hamburg, auch seine Werke. Im selben Jahr stellte er sein Bild Am Brunnen fertig, das heute in der Hamburger Kunsthalle zu besichtigen ist.

1905 hielt er sich zu Studienzwecken in Borgeln bei Soest auf. Er lernte Edvard Munch, Karl Ernst Osthaus, Christian Rohlfs und Emil Nolde kennen, sowie seinen Förderer und Sammler Ernst Rump, der ihn später finanziell unterstützen sollte. Mit Friedrich Ahlers-Hestermann und Walter Rosam unternahm er 1907 eine Reise nach Paris, wo er sich dem internationalen Künstlerkreis des Café du Dôme anschloss. Im Jahr 1908 wurde er auf Vorschlag von Karl Schmidt-Rottluff Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung Brücke und in diesem Jahr namentlich im Verzeichnis der aktiven Mitglieder aufgeführt. 1909/10 nahm er an Wanderausstellungen der Brücke teil, zog sich 1912 jedoch wieder zurück. Im März 1909 unternahm er eine zweite Parisreise zur Weiterbildung und schloss sich mit Walter Rosam, Friedrich Ahlers-Hestermann und Gretchen Wohlwill der Académie Matisse an, die im Winter 1907/1908 auf Anregung von Sarah Stein, der Schwägerin der Kunstsammlerin Gertrude Stein, und des deutschen Malers Hans Purrmann gegründet worden war und die bis 1911 bestand. In dieser Zeit hatte sie mehr als hundert Schüler. Bekanntschaft mit Anita Rée und Max Reger. Nach seiner Rückkehr aus Paris schloss er 1910 Freundschaft mit Anita Rée, die seine Schülerin wurde und mit der er eine Ateliergemeinschaft bildete, der auch Ahlers-Hestermann angehörte. Die Freundschaft zerbrach aufgrund Rées unerwiderter Liebe zu Nölken. Im Jahr 1912 unterrichtete er an der Hamburger Malschule von Gerda Koppel. Im folgenden Jahr lernte er den Komponisten Max Reger kennen, von dem er zahlreiche Bildnisse schuf. Eines der Reger-Porträts hing im Billardzimmer des Unternehmers Oscar Troplowitz, der als Mäzen die Siebelist-Schüler förderte und sich von Nölken 1916 porträtieren ließ. 1916 wurde er auch Mitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832. Im Mai 1914 reiste er ein drittes Mal auf der Suche nach künstlerischen Anregungen nach Paris. Ein von Lichtwark 1914 in Auftrag gegebenes Selbstporträt wurde 1915 von der Hamburger Kunsthalle erworben. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1917 zum Kriegsdienst eingezogen; kurz vor Kriegsende fiel Franz Nölken in La Capelle in Frankreich.

Nölken strebte nach Vereinfachung der Bildmittel. Er hatte eine große zeichnerische Begabung und malte daher vorwiegend Personen, aber auch Stillleben und Landschaften. Werke von Franz Nölken sind in der Hamburger Kunsthalle, im Brücke-Museum Berlin und im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf ausgestellt.

 

AUSSTELLUNGEN

1984: Galerie Herold, Hamburg
1987: Brücke-Museum, Berlin
1989: Matisse und seine deutschen Schüler, Pfalzgalerie Kaiserslautern
1990: Ernst Barlach Museum, Hamburg
1996: Galerie Herold, Hamburg
2005: Nolde, Nölken, Modersohn-Becker. Der kunstliebende Kaufmann Ernst Rump. Ernst Barlach Museum, Hamburg
2018: Ernst Barlach Haus, Hamburg
2019: Museum Wilhelm Morgner, Soest

 

Stichwörter: Kunst, Künstler, Kunstwerk, Maler, Gemälde, Bild, Bilder, Ölgemälde, Hamburg, Hamburgisch, Hamburgische, Sezession, Expressionismus, Expressionisten, Expressionist, Klassische Moderne, 20. Jahrhundert, Museum, Kunsthandel, Galerie, Kaufen, Sammlung, 19. Jahrhundert, Noelken, Bad Iburg, Osnabrück, Münster, Bielefeld, Gemäldegalerie.

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Franz Radziwill (1895-1983)


Verkauft

 


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TITEL  Stillleben mit Primel und Zwerghyazinthe

TECHNIK  Öl auf Holz

SIGNATUR  Unten links „Franz Radziwill 1937“

ENTSTEHUNGSJAHR  1937

GRÖSSE (H x B)  29,5 x 19 cm

RAHMEN  Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz, Oldenburg; Villa Grisebach; Privatbesitz, Berlin

AUSSTELLUNG  Das Gemälde wird vom 21.3.2021 - 9.1.2022 in der Ausstellung "Franz Radziwill: Magie der Stille" in Dangast gezeigt

 

KUNSTWERK

"Stillleben mit Primel und Zwerghyazinthe", 1937, Öl auf Holz, 29,5 x 19 cm, signiert und datiert „Franz Radziwill 1937“, Werkverzeichnis Firmenich/Schulze 438, Originalrahmen.

Die surreale Welt des Franz Radziwill ist zugleich eine reale. Der Maler ist ein Meister der versteckten Anspielungen, der düster-drohendes Unheil nur mittels einer Farbgebung andeuten kann und dessen Bildinhalte oft erlebte Wirklichkeit, Fantasie und Vanitas miteinander vereinen.

Das an sich harmlose Blumenstillleben ist in seiner Malweise präzise bestechend, es wird durch die die Blumen umgebende Düsternis aber bereits einer sinnlichen Naivität enthoben. Franz Radziwill will und kann die Realität nur in ihrer fragwürdigen Vergänglichkeit sehen. Im Schönen das Endliche, das Zerstörbare, Unwiederbringliche zu sehen ist Radziwills geheime Botschaft, die er in einer Malweise altmeisterlicher Vollkommenheit verwirklicht.

 

KÜNSTLER

Johann Franz Wilhelm Eduard Radziwill (* 6. Februar 1895 in Strohausen, heute Rodenkirchen in der Wesermarsch; † 12. August 1983 in Wilhelmshaven) war ein deutscher Künstler des Magischen Realismus. 

Am 6. Februar 1895 wird Franz Radziwill als erstes von sieben Kindern in Strohausen bei Rodenkirchen an der Unterweser geboren. 1913 schließt er eine 1909 begonnene Lehre als Maurer ab, bevor er sich der Kunst zuwendet. Bis 1915 studiert Radziwill an der Höheren Technischen Staatslehranstalt in Bremen Architektur und belegt parallel dazu Abendkurse in figürlichem Zeichnen an der Kunstgewerbeschule. Durch seinen Lehrer Karl Schwally entsteht der Kontakt zu den Künstlerkreisen in Fischerhude und Worpswede, wo er Bernhard Hoetger, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler und Clara Rilke-Westhoff kennenlernt. Besonders intensiv studiert Franz Radziwill außerdem die Werke von van Gogh, Cézanne und Chagall. Nach seiner Rückkehr aus der englischen Kriegsgefangenschaft 1919 lässt Radziwill sich für einige Jahre in Berlin nieder, wo er Mitglied der "Freien Secession" und der "Novembergruppe" wird. 1923 zieht der Künstler nach Dangast an der Nordsee, zwei Jahre später, 1925, findet die erste Einzelausstellung in Oldenburg statt. Im gleichen Jahr jedoch distanziert Radziwill sich zunehmend von seinem expressionistischen Frühwerk. Durch die in diesem Jahr entstehende Freundschaft mit Otto Dix gerät er in die Künstlerkreise der "Neuen Sachlichkeit" und arbeitet bis 1928 im Dresdner Atelier von Dix. 1929 nimmt Radziwill an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" im Stedelijk Museum in Amsterdam teil. Im Oktober 1933 folgt Radziwill dem Ruf einer außerordentlichen Professur an die Düsseldorfer Kunstakademie. Doch bereits zwei Jahre später wird er von den Nationalsozialisten dieses Amtes enthoben und erhält zugleich Berufsverbot. Nach erneutem Kriegsdienst, in den Jahren 1939 bis 1945, kehrt Radziwill in sein Haus nach Dangast zurück und wendet sich vor allem religiösen Themen zu. Anlässlich seines sechzigsten Geburtstages veranstaltet der Oldenburger Kunstverein eine Jubiläumsausstellung, die anschließend in sechzehn deutschen Städten gezeigt wird. 1963 wird der Künstler mit dem Villa-Massimo Preis geehrt und hält sich längere Zeit in Rom auf. Ab Mitte der sechziger Jahre beginnt Radziwill frühere Bilder durch Übermalungen zu verändern. Die beiden wichtigsten Ausstellungen seines letzten Lebensjahrzehnts sind die Jubiläumsausstellung zum achtzigsten Geburtstag im Landesmuseum Oldenburg (1975) und die mit vierhundert Exponaten größte Retrospektive in der Staatlichen Kunsthalle Berlin (1981). In jüngster Zeit sind seine Werke 1995 in der Kunsthalle Emden sowie in der Ausstellung "Der Geist der Romantik in der deutschen Kunst" im Münchner Haus der Kunst gezeigt worden.

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Ernst Sagewka (1883-1959)


Verkauft

 

 

TITEL  Morgenstunde

TECHNIK  Öl / Leinwand

SIGNATUR Unten links "E.S. 24."

ENTSTEHUNGSJAHR  1924

GRÖSSE (H x B)  39 x 48,5 cm

RAHMEN  Alter Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz Bielefeld

KUNSTMARKT  Gemälde des Künstlers werden auf Kunstauktionen mit Preisen bis zu 7.000€ gehandelt

 

KUNSTWERK

"Morgenstunde", 1924, 39 x 48,5 cm, Öl auf Leinwand, monogrammiert und datiert "E.S. 24.", verso auf der Leinwand betitelt, signiert und datiert "STUDIE Morgenstunde. ERNST SAGEWKA.  24.", verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Bielefeld / Hannover / ".

Das Gemälde "Morgenstunde" war 1982 Teil einer Sagewka-Ausstellung in Bielefeld (Kat-Nr. 28, Farbabbildung). Mit dem gleichen Titel gibt es ein Aquarell aus dem Jahr 1924 (siehe "Westfälische Künstler - Ernst Sagewka, R. Jörn, Kulturhistorisches Museum Bielefeld 1982).

Rüdiger Jörn schrieb 1982 im Ausstellungskatalog über dieses Gemälde: "... für Sagewka hingegen ist die morgendliche Stunde ein Zeitpunkt gewesen, der Empfindungen freigesetzt hat, und eben diese prägen die Gestaltung: die Farbe bedarf nicht des Lichtes, sondern beginnt aus sich selbst heraus zu leuchten; sie tut dies auf eine Art, die für den Augensinn eine beglückende Erfüllung bedeutet. ... Sagewkas "Morgendstunde" ... ist ein expressionistisches Bild."

Sagewka verzeichnete auf der Rückseite seiner Werke oft die Orte, an denen sie ausgestellt wurden. Das Gemälde "Morgenstunde" wurde daher wahrscheinlich in Bielefeld und Hannover gezeigt.

Bei dem alten Rahmen handelt es sich vermutlich um den Originalrahmen aus der Zeit.

 

KÜNSTLER

Ernst Sagewka (* 10. Januar 1883 in Nikolaihorst, Masuren; † 22. August 1959 in Bielefeld) war ein deutscher Maler und Grafiker des Expressionismus.

Am 10. Januar 1883 wurde Ernst Sagewka als dritter Sohn der Eheleute Johann Sagewka (Landwirt, * 4. Oktober 1848; † 10. Januar 1922) und Charlotte (geb. Maletzki, Hausfrau, * 20. Januar 1851; † 9. November 1931) in Nikolaihorst, Ostpreußen geboren. Ernst Sagewka absolvierte von 1901 bis 1904 eine Malerlehre bei einem Dornberger Kirchenmaler. Er trat in die Bielefelder Fachschule der Malerinnung ein und wurde von Ludwig Godewols unterrichtet. 1907 begann Sagewka ein Studium an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld. Er engagierte sich in der 1909 gegründeten Künstlergruppe „Rote Erde“, zusammen u.a. mit Peter August Böckstiegel, Erich Lossie, Heinz Leverenz und Victor Tuxhorn. 1911 erlernte Ernst Sagewka die Technik der Freskenmalerei bei dem Historienmaler und Restaurator Joseph Langer in Breslau. Im Anschluss an die Breslauer Zeit verbrachte Sagewka die Zeit mit Studien in Holland, wo er mit Engländern, Franzosen und Holländern zusammentraf und auch internationale Anerkennung fand. Stationen waren u.a. Rotterdam und Den Haag. Aus dieser Zeit stammt auch das 1913 geschaffene Ölgemälde „Hafenmotiv aus Rotterdam“.

Nach dem Ersten Weltkrieg, wo er in Polen und Frankreich an der Front eingesetzt war, ließ sich Sagewka als selbständiger Künstler in Bielefeld nieder, bezog wieder Wohnung im elterlichen Haus und arbeitete dort in seinem Atelier. Am 24. Dezember 1920 heiratete er Luise Maletzki. Um ein Berufsverbot und andere Repressalien abzuwenden, trat Sagewka am 1. Mai 1937 der „Reichskulturkammer – Reichskammer der Bildenden Künste“ bei. Die Mitgliedschaft verhinderte jedoch nicht, dass am 23. August 1937 einige seiner Bilder als entartete Kunst beschlagnahmt wurden.

Nach den Zerstörungen des Krieges erfolgte von 1947 bis 1948 der Wiederaufbau des Ateliers aus den Trümmern des Hauses in der Heidsiekstraße 8. Dort wirkte Ernst Sagewka bis zu seinem Tod. 1953 hatte er neben einer Kollektivausstellung eine umfassende Einzelausstellung mit 72 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen im Städtischen Kunsthaus Bielefeld. Ernst Sagewka verstarb am 22. August 1959 im 77. Lebensjahr.

Vom 28. November 1982 bis 16. Januar 1983 wurde Sagewka mit einer Einzelausstellung von 126 Bildern im Kulturhistorischen Museum an der Welle in Bielefeld anlässlich des 100. Geburtstages gewürdigt. Dies war die letzte Einzelausstellung, die dem Künstler gewidmet war.

 

LITERATUR
  • Ernst Sagewka : Kulturhistorisches Museum Bielefeld, 28. November 1982 – 16. Januar 1983, Verleger Bielefeld Kulturhistor. Museum 1982
  • Illustrationen von Sagewka in :Willy Werner:Titanen um Surlej : Ein Bergwelt-Traum aus dem Engadin,Bielefeld : Elbracht, 1931
  • Der Westfälische Expressionismus, Hrsg. Hülsewig-Johnen/Kellein, Hirmer-Verlag 2010
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Hermann Stenner (1891-1914)


Verkauft

 


TITEL  Kreuztragung I

TECHNIK  Öl / Kohle / Papier / Karton

SIGNATUR  Unbezeichnet

ENTSTEHUNGSJAHR  1913

GRÖSSE  (H x B)  24,8 x 30 cm

RAHMEN  Alter 'expressiver' Holzrahmen. Unter Glas gerahmt.

ZUSTAND  
Mit Reißnagellöchern in den Ecken. Obere rechte Ecke mit Knickspuren und minimalem Papierverlust.

PROVENIENZ  Fritz Stenner, Bielefeld; seitdem in Familienbesitz

KUNSTMARKT  Gemälde des Künstlers werden auf Auktion mit Preisen bis zu 148.000€ gehandelt

 

KUNSTWERK

Entwurf zu dem verschollenen Gemäde ‚Kreuztragung' (Hülsewig-Johnen/Reipschläger 122; Gmelin G 120). „Gleichfalls im Zusammenhang mit der Friedhofskapelle malte er im April ein religiöses Bild im Format 150 x 200 cm, das Christus darstellt, wie er „auf dem Weg nach Golgatha zusammenbricht.“ Stenners Schilderung seines Golgatha-Bildes stimmt eher überein mit der Ölstudie Kreuztragung I (wie V 122) und ihrer Vorzeichnung (Z 1330) als mit Kreuztragung II (wie V 124), bei der die Christusgestalt aufrecht kniend dargestellt ist, was den Eindruck des Zusammenbrechens deutlich mildert.“ (Prof. Dr. Karin von Maur in der „Edition der Briefe 1909 bis 1914“ (S. 249)).

Brief Hermann Stenners vom 11.4.1913: "Ich habe nämlich augenblicklich ein größeres religiöses Bild in Arbeit; das möchte ich gern noch dort mit ausstellen, damit die maßgeblichen Persönlichkeiten, die den Auftrag für die Ausmalung der Friedhofskapelle zu vergeben haben, erst einmal eine Probe sehen. […] Es ist 1,50 m hoch und fast 2 m lang. Es stellt dar, wie Christus auf dem Weg nach Golgatha zusammenbricht.", Brief vom 26.4.1913: "Prof. Hölzel war heute Morgen noch mal bei mir (zum 3. Mal in dieser Woche; er interessiert sich sehr für das große Bild), und hat mir den Rat gegeben, doch das letztere vorher noch in München in der ‚Juryfreien' auszustellen." und Brief vom 6.5.1913: "Nach München habe ich das große Bild, was für die dortige Kapelle gedacht ist, und noch ein kleines Bild geschickt. Hoffentlich bleibt auch dort der Erfolg nicht aus." 

Siehe auch Zeichnung "Kapelle auf dem Sennefriedhof" von Ludwig Godewols.

 

KÜNSTLER

Hermann Stenner (* 12. März 1891 in Bielefeld; † 5. Dezember 1914 an der Ostfront in Iłów (deutsch:Enlau)) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Stenner gehört zu den herausragenden Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts, obwohl ihm durch seinen frühen Tod im Ersten Weltkrieg nur eine kurze Schaffensphase von fünf Jahren vergönnt war. In dieser Zeit schuf der junge Künstler ein umfangreiches Œuvre: Annähernd 280 Gemälde und weit über 1500 Arbeiten auf Papier sind bekannt. Nach impressionistischen Anfängen um 1909 wurde Stenners Malweise ab 1911 zunehmend ausdrucksstärker mit hartem Kontur und kräftigen Farben. Diese Hinwendung zum Expressionismus geschah unter dem Einfluss Kandinskys, ab 1912/13 aber vor allem durch seinen Lehrer Adolf Hölzel.

Schon während seiner Realschulzeit malte der Sohn des Bielefelder Malermeisters Hugo Stenner Kopien alter Gemälde. Danach besuchte er ab 1908 die Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld. Im April 1909 wurde er zur Aufnahmeprüfung für die Kunstakademie in München zugelassen und trat in die Zeichenklasse von Heinrich Knirr ein. Den Sommer 1909 verbrachte Stenner bei Hans von Hayek an dessen Malschule in Dachau und machte dort ganz erhebliche Fortschritte in seiner Malerei. Von Hayek und Knirr empfahlen ihm daraufhin nicht mehr, wie zuvor, den in München lehrenden Hugo von Habermann als geeigneten Malereiprofessor, sondern den in Stuttgart lehrenden Christian Landenberger.

Ende März 1910 zog Hermann Stenner nach Stuttgart, wo er an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in die Malklasse von Landenberger aufgenommen wurde. Im Oktober 1911 wechselte er in die Komponierklasse von Adolf Hölzel, dessen Vorlesungen völlig abwichen vom Unterricht Landenbergers und von Hayeks. Zunächst folgte Stenner ihnen mit großer Begeisterung, da sie ihm eine neue Welt eröffneten und die Malerei als eine Art Wissenschaft nahebrachten. Später löste er sich von der allzu starken Beeinflussung durch die Vorlesungen und entwickelte seinen eigenen Stil weiter. Schon nach einem Semester bot Hölzel Hermann Stenner an, in eines der begehrten Meisterschülerateliers im Garten des Stuttgarter Schlosses umzuziehen, was dieser im März 1912 auch mit großer Freude tat. Während des Sommersemesters nahm Stenner noch an einer längeren Exkursion nach Monschau (Montjoie) mit Hölzel teil, bei der einige Gemälde mit einem gesteigerten Grad futuristischer Synapsis sowie eine große Zahl an Zeichnungen entstanden.

Im August 1912 verbrachte er mit seinem Freund Hans Hildebrandt, einem Kunsthistoriker, und dessen Frau Lily vier Wochen in Paris.

1913 wurde er zur Ersten deutschen Expressionisten-Ausstellung in Dresden eingeladen. Im selben Jahr gab Adolf Hölzel den Auftrag zur Ausführung der Wandmalereien für die Vorhalle des Hauptgebäudes der Kölner Werkbundausstellung 1914 an Stenner, Oskar Schlemmer und Willi Baumeister. Der Wandfries erregte großes Aufsehen und rief die unterschiedlichsten Reaktionen hervor, von enthusiastischer Begeisterung bis zu kategorischer Ablehnung.

Am 7. August 1914 meldete Stenner sich zusammen mit Oskar Schlemmer als Kriegsfreiwilliger und trat in das Grenadier-Regiment Nr. 119 ein. Nach zwei Monaten an der Westfront wurde er Ende November mit seinem Regiment „Königin Olga“ an die Ostfront verlegt, wo er in den frühen Morgenstunden des 5. Dezembers 1914 in Polen bei einem Angriff auf die Stadt Iłów im heutigen Powiat Sochaczewski in der Woiwodschaft Masowien fiel.

Er schuf in fünf Jahren rund 300 Gemälde und mehr als 1500 Aquarelle und Zeichnungen. 

Willi Baumeister in einem Brief vom 15. Juni 1950: "Stenner war ein frischer, heiterer Mensch und Künstler. Seine Leistungen waren ausgezeichnet ...Ich schätze die Malereien Stenners sehr, wie Oskar Schlemmer auch. Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden, wenn nicht der sinnlose verbrecherische Krieg seine Opfer geholt hätte."

Im Jahre 2015 wurde bekannt, dass eine Stiftung den Betrieb eines Stenner-Museums in der Bielefelder Villa Weber ermöglichen wird. Das Museum wird unter anderem als Dauerleihgabe die Sammlung des Juristen Hermann-Josef Bunte beherbergen. Das Kunstforum Hermann Stenner wird seine Verortung in den beiden zu erhaltenden und denkmalgeschützten Gebäudeteilen des Ortwin Goldbeck Forum in Bielefeld erhalten. (Quellen: Wikipedia.de, Homepage Freundeskreis Hermann Stenner)

Hermann Stenner wurde als einer der wichtigen Künstlers Westfalens aufgenommen in den Band «100 Meisterwerke westfälischer Kunst«, Klaus Kösters, Aschendorff Verlag, Münster 2011, S. 152/153.

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

Ahlen, Kunstmuseum
Albstadt, Städtische Galerie Albstadt
Bielefeld, Kunsthalle
Hamm, Städtisches Gustav-Lübcke-Museum
Köln, Kolumba - Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Lugano, Museo Cantonale d' Arte Lugano
Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Sindelfingen, Galerie der Stadt Sindelfingen
Stuttgart, Kunstmuseum
Stuttgart, Staatsgalerie
Sammlung Bunte

 

LINKS

Frankfurter Allgemeine Zeitung  (5. Oktober 2005)

Handelsblatt  (12. August 2015)

Tagesschau  (21 März 2014)

 

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Max Schulze-Sölde (1887-1967)


Verkauft

 

 

TITEL  Geist der Gotik

TECHNIK  Öl / Leinwand

SIGNATUR  Unten rechts "Schulze-Sölde 1919"

ENTSTEHUNGSJAHR  1919

GRÖSSE (H x B)  87,5 x 70 cm

RAHMEN  Holzrahmen

ZUSTAND  Gut erhalten; restauriert und gereinigt

PROVENIENZ  Privatbesitz Essen (seit mind. 60 Jahren)

PRÄSENTATION  Das Gemälde können Sie bis Ende 2024 als Leihgabe besichtigen im »Museum Wilhelm Morgner • Thomästraße1 • 59494 Soest«

 

KUNSTWERK

"Geist der Gotik", 1919, Öl auf Leinwand, 87,7 x 70,2 cm, signiert und datiert "Schulze-Sölde 1919", verso auf dem Keilrahmen ein Aufkleber mit der Nummer "293". Ein Gutachten von W. Weihs (Soest) vom 29.01.2022 liegt vor.

Im Januar des Jahres 1919 zog Max Schulze-Sölde nach Hagen zu Karl-Ernst Osthaus. Das Jahr 1919 war für Max Schulze-Sölde der Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere. Der Künstler nahm u.a. an den folgenden Ausstellungen teil:

  • Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf | Februar 1914
  • Deutsche Werkbundausstellung, Köln | Mai - Oktober 1914
  • Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf | 1. - 4. Juni 1917
  • Kunstsalon May, Dortmund | 1919
  • Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf | Ostern 1919 | »Expressionisten«
  • Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf | Pfingsten - 28. Juni 1919 »Max Schulze-Soelde. Willy Lammert«
  • Kölnischer Kunstverein | 1919
  • Galerie Arnold, Dresden | 1919 | »Ausstellung niederrheinischer und westfälischer Expressionisten«
  • Galerie Herbert Cramer, Frankfurt | »Eröffnungsausstellung Niederrheinischer und westfälischer Künstler«
  • Galerie Hans Goltz, München | Herbst 1919 | »5. Gesamtschau«
  • Frankfurter Kunstverein | Dezember 1919
  • Nassauische Kunstverein, Wiesbaden | November 1919 | »Der Niederrhein«
  • Galerie Fritz Gurlitt, Berlin | Februar 1920
  • Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf | Juli - September 1920 | »
  • Kölnischer Kunstverein | April 1921 | »Ausstellung westfälischer Künstler«
  • Preußische Akademie der Künste, Berlin | April/Mai 1927 | »Frühjahrsausstellung«

In der Ausstellung »Max Schulze-Soelde. Willy Lammert« in der Galerie Flechtheim im Frühjahr 1919 wurden 44 Werke Max Schulze-Söldes aus den Jahren 1908-1919 ausgestellt. Im Ausstellungskatalog wird auf Seite 4 ein Gemälde mit dem Titel »Gotik« abgebildet. In der Aufstellung der Kunstwerke werden zwei Werke gleichen Namens genannt (siehe Foto):

  • Nr. 39  Gotik (erste Fassung)  1919
  • Nr. 40  Gotik  1919  (unverkäuflich)

Theoretisch könnte es sich bei dem vorliegenden Gemälde um die nicht abgebildete Nr. 39 handeln. Dann wäre das Gemälde »Geist der Gotik« die erste Fassung von mehreren Bildern dieses Titels. Bisher waren mehrere Versionen dieses Themas bekannt. Die frühen Versionen aus den Jahren 1917, 1919 und 1924 sind leider alle verschollen. Somit wäre diese Version die einzig erhaltene aus dieser Zeit. 

 

KÜNSTLER

Max Schulze-Sölde (* 25. Januar 1887 in Dortmund; † 1. Juli 1967 in Theiningsen bei Soest) war ein deutscher Maler und als „Johannes der Jugend“ ein bekannter Inflationsheiliger der 1920er und 1930er Jahre.

Als Sohn eines Generalstaatsanwaltes geboren, studierte er zunächst selbst Jura. 1910 brach er seine Rechtsreferendarausbildung ab und besuchte bis 1912 die Malerklasse der Kunstakademie Düsseldorf. Bei Kriegsausbruch 1914 war er auf Studienreisen in Frankreich und wurde als Angehöriger einer Feindmacht interniert. 1918 nach Deutschland ausgeliefert, radikalisierte sich der nach Hagen zurückgekehrte Schulze-Sölde schnell. Unter dem Einfluss von Emil Löhnberg, einem Freund des Malers Heinrich Vogeler, entwickelte er eine Art „religiösen Sozialismus“ mit dem ermordeten Karl Liebknecht als „gekreuzigter Christus“ im Zentrum. Daneben verkehrte er im Kreis der „Hagener Boheme“, wo er den Sammler und Mäzen Karl Ernst Osthaus kennenlernte, der ihm ein Maleratelier zur Verfügung stellte. In diesem Kreis traf er auch auf Hugo Hertwig, einen Schüler Ernst Fuhrmanns, von dem er einige sozialistische und antizivilisatorische Glaubensgrundsätze übernahm, so eine tief sitzende Technik- und Luxusfeindlichkeit sowie die Verherrlichung des ländlichen Lebens.

Unter Hertwigs Führung beteiligte Schulze-Sölde sich 1920 an einem „kommunistischen“ Siedlungsprojekt auf dem Lindenhof nahe Kleve, das er aber schon nach wenigen Monaten frustriert verließ: „Was hatte ich nur zu tun mit diesen Menschen? Was wusste ich von ihnen und ihren Seelen? Nichts, als daß sie wie ich fertig zu sein glaubten mit der ‚alten Welt’“. Dennoch versuchte er bis 1933 immer wieder, seine Siedlungspläne in die Tat umzusetzen – allerdings vergeblich. Schulze-Sölde arbeitete daraufhin als Bergarbeiter im Ruhrgebiet, wobei er mit der anarcho-syndikalistischen Bewegung in Berührung kam. Als er 1921 einen Solidaritätsstreik zur Unterstützung des kommunistischen mitteldeutschen Aufstands organisierte, wurde er entlassen.

Enttäuscht wandte er sich vom Kommunismus ab und suchte Kontakt zur christ-revolutionären Bewegung des Reformarztes Karl Strünckmann, in der er die Funktion des Jugendführers übernahm. Als „Johannes der Jugend“ vermehrte Schulze-Sölde von da an die Zahl der Inflationsheiligen und versuchte bis Anfang der 1930er Jahre, die proletarische Jugend unter seiner Führung zu sammeln: „Ich behaupte, einer von denen zu sein, die Gott dazu ausersehen hat, den Menschen die ewigen Gesetze wieder zu verkünden, ... ich behaupte, die Stelle zu kennen, an der Satan verwundbar ist, ich behaupte, den Schlüssel zu haben, der uns das Paradies öffnet.“ 1923 schloss er sich, von Strünckmann unterstützt, der von Kurt Pösger auf religiöser Basis gegründeten christ-revolutionären Gewerkschaftsbewegung an, deren Ziel die Bildung einer religiös-sozialistischen Volksgemeinschaft war. Seine Malerei gab er auf.

In den nächsten Jahren näherte er sich politisch immer mehr dem völkischen Lager an. Die unter seiner Leitung 1930 stattfindende „Religiöse Woche“ in Hildburghausen, an der u. a. der Dadaist Johannes Baader, der Inflationsheilige Friedrich Muck-Lamberty, Karl Otto Paetel und Gusto Gräser teilnahmen, sollte der Gründung einer religiös-völkischen Sammlungsbewegung zur Vorbereitung einer „inneren“ nationalen Revolution dienen. Im „Größenwahn“ sprach er davon, „die Hitlers“ und „Thälmanns“ abzulösen. Aber der Versuch die höchst divergenten Gruppen und Einzelvertreter zu einigen, scheiterte. Der nationalsozialistische Völkische Beobachter reagierte verschnupft: „Verquickung von Religion und Politik ist immer mißlich. Und zwar zum Schaden der Religion. Das dürfte Herr Schulze-Sölde sehr bald erfahren – wenn er sich nicht noch rechtzeitig umstellt!“ Dennoch suchte Schulze-Sölde weiter Kontakt zu rechten politischen Gruppierung, so zur nationalbolschewistischen Gruppe um Ernst Niekisch und zu Otto Strasser und dessen Revolutionären Nationalsozialisten.

Seiner Frau zuliebe, der das Familienleben wichtiger war als die „Weltverbesserung“, hatte Schulze-Sölde schon 1926 eine Hilfslehrertätigkeit am Landerziehungsheim Haubinda / Thüringen angenommen. 1930 schloss er sich der von Gusto Gräsers Tochter Gertrud begründeten Reformsiedlung „Grünhorst“ bei Berlin an, die zu einem Treffpunkt der Jugendbewegung und der „Biosophen“ um Ernst Fuhrmann wurde. 1933 beendete er schließlich seine politischen und religiösen Aktivitäten und kehrte als Maler nach Soest und damit endgültig ins bürgerliche Milieu zurück. 1937 wurden seine Bilder von der Reichskammer der bildenden Künste als „entartet“ beschlagnahmt und einige davon im Rahmen der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Trotzdem trat er 1941 derselben Reichskammer als Mitglied bei. Ab 1945 war er Vorsitzender des „Kunstrings Soest“. Das Amt hatte er bis 1951 inne. 1947 kam es anlässlich seines 60. Geburtstags zu einer letzten großen Ausstellung seines malerischen Werks im Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen. Der Versuch, 1946 mit Strünckmann seine religiös-politische Tätigkeit wieder aufzunehmen und einen „Sankt-Michaels-Bund“ zu gründen, scheiterte.

Politisch wechselte Schulze-Sölde mehrfach die Richtung, so fasste der Kunsthistoriker Reimer Möller 2001 dessen Leben zusammen, „vom Kommunisten zum Anarchosyndikalisten, zum außerkirchlichen christlichen Missionar, zum Nationalkonservativen, zum Strasser-Anhänger, schließlich zum christlichen Sozialisten und Demonstranten gegen den Atomtod. Viele dieser Orientierungswechsel haben sich in seinen Bildern niedergeschlagen. Das Bild von Don Quichotte, das er als 71-Jähriger gemalt hat, könnte möglicherweise als Bilanz seiner politischen Existenz gemeint gewesen sein.“ Quelle: Wikipedia.de

Max Schulze-Sölde wurde als einer der wichtigen Künstlers Westfalens aufgenommen in den Band «100 Meisterwerke westfälischer Kunst«, Klaus Kösters, Aschendorff Verlag, Münster 2011, S. 184/185.

 

LITERATUR

  • Ulrich Linse: Barfüßige Propheten. Erlöser der zwanziger Jahre. Berlin: Siedler-Verlag 1983 ISBN 3-88680-088-1.
  • Reimer Möller: Der Maler Max Schulze-Sölde auf dem ‚Lindenhof’ in Kleve in der Wilster Marsch. Ein agrarromantisches ‚edelkommunistisches’ Siedlungsexperiment, in: Soester Zeitschrift 107 (1995), S. 88–102.
  • Caroline Theresia Real: Studien zum malerischen Werk des Künstlers Max Schulze-Sölde (1887–1967). Dissertation Universität Münster 2005.
  • Klaus Kösters: Max Schulze-Sölde (1887–1967). In: Klaus Kösters (Hg.): Anpassung – Überleben – Widerstand: Künstler im Nationalsozialismus. Aschendorff Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-402-12924-1, S. 183–192.
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