Conrad Felixmüller (1897-1977)


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TITEL  Friedhof Le Lavandou

TECHNIK  Aquarell / Deckweiß / Velin

SIGNATUR  Signiert unten links "C Felixmüller 26."

ENTSTEHUNGSJAHR  1926

GRÖSSE (H x B)  50,5 x 34,9 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Sehr schöner, farbfrischer Zustand

PROVENIENZ  Privatbesitz; Galerie Nierendorf, Berlin (Katalog "Aus dem Kabinett 34", Abb. 25)

PRÄSENTATION  Das Werk wir als Leihgabe in der folgenden Ausstellung gezeigt:

Familienbande. Conrad Felixmüller - In Arrode
28.2. - 30.5.2021
Museum Peter August Böckstiegel, Werther/Westf.

 

KUNSTWERK

"Friedhof Le Lavandou", 1926, Aquarell / Deckweiß / Velin, 50,5 x 34,9 cm, signiert und datiert "C Felixmüller 26.", verso mit Bleistift signiert, bezeichnet, datiert und betitelt: "Conrad Felixmüller Aquarell 1926 Friedhof Le Lavandou", ebenda unten mit Bleistift datiert: 16/8/26.

Ausstellungen: Conrad Felixmüller. Aquarelle-Zeichnungen-Graphik. Düsseldorf, Graphik Salon Gerhart Söhn, 1977, Kat.-Nr. 29, m. Abb. / Conrad Felixmüller 1897-1977. Aquarelle Zeichnungen Skulpturen Graphiken. Ausstellung zum 85. Geburtstag. Düsseldorf, Graphik-Salon Gerhart Söhn, 1986, Kat.-Nr. 3, m. Abb

Le Lavandou an der französischen Riviera war ein Ort der Inspiration für viele Künstler, u.a. Pierre Auguste Renoir, Georges d’Espagnat, Henri-Edmond Cross, Théo Van Rysselberghe.

Conrad Felixmüller hat diesen kleinen Ort während seines Aufenthaltes 1926 in verschiedenen Aquarellen festgehalten. Das Aquarell "Friedhof Le Lavandou" besticht durch seine frische Farbigkeit und den interessanten Bildaufbau mit emporstrebenden Zypressen und einer querenden Mauer. Der Friedhof strahlt in dem Werk eine südliche Leichtigkeit aus.

 

KÜNSTLER

Conrad Felixmüller (eigentlich Conrad Felix Müller; * 21. Mai 1897 in Dresden; † 24. März 1977 in Berlin-Zehlendorf) war ein Maler des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit.

Nachdem er 1911 ein Musikstudium aufgegeben hatte, begann er im Herbst 1912 ein Studium an der Dresdner Kunstakademie. Im darauf folgenden Jahr entwickelte sich eine intensive Freundschaft zu Peter August Böckstiegel, der 1919 Conrads Schwester Hanna Müller heiratete. 1914 wurde er Meisterschüler von Carl Bantzer. Seine grafischen Techniken Holzschnitt, Kupfer- und Stahlstich sowie Radierung eignete sich Felixmüller autodidaktisch an.

Bereits 1915 machte er sich als freischaffender Künstler selbständig und stellte 1916 in der Galerie Sturm (Berlin) und 1917 in der Galerie Hans Goltz (München) aus. Im Jahr 1917 verweigerte er den Militärdienst und wurde als Krankenwärter zwangsverpflichtet. Ab 1918 wurde er zwei Jahre durch den Wiesbadener Kunstsammler Heinrich Kirchhoff finanziell gefördert. In dieser Zeit hielt er engen Kontakt nach Wiesbaden, wo er sich wiederholt aufhielt und sein Werk Familienbildnis Kirchhoff (1920; heute Museum Wiesbaden) entstand. 1919 wurde er Gründungsmitglied und Präsident der Dresdner Sezession Gruppe 1919 mit Lasar Segall, Otto Dix und Otto Griebel und Mitglied der Novembergruppe. Von 1919 bis 1924 war er Mitglied in der KPD.

Er verfasste Bildbeiträge für die linken Zeitschriften Die Aktion und Menschen, stellte das Leben der Menschen im Ruhrgebiet in Bildern dar. 1928 gewann er den Großen Preis des Sächsischen Kunstvereins (Dresden) und stellte 1929 in der Berliner Galerie Gurlitt aus.

Zum Förderer in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Hanns-Conon von der Gabelentz. Im Jahr 1933 wurden seine Werke in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in Dresden geächtet. Im Jahr 1934 zog er nach Berlin-Charlottenburg. 1936 waren rund 40 seiner Werke Teil der nationalsozialistischen Ausstellung „Entartete Kunst“, Felixmüller wurde aus dem Verein Berliner Künstler ausgeschlossen. Im Jahr 1937 wurden seine Bilder aus allen öffentlichen Sammlungen entfernt. Die Nationalsozialisten vernichteten zwischen 1938 und 1939 insgesamt 151 seiner Werke. 2012 tauchte beim Schwabinger Kunstfund ein Aquarell „Paar in Landschaft“ (1924) auf. Im Jahr 1941 verlegte er seinen Wohnsitz wegen der drohenden Bombardierung nach Darmsdorf. Sein Berliner Domizil wurde 1944 bei einem Bombenangriff zerstört, und er zog 1944 nach Tautenhain bei Leipzig. Nach kurzem Kriegsdienst (1944/45) kam er 1945 in Sowjetische Kriegsgefangenschaft.

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