Ludwig Godewols (1870-1926)

2.600,00
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TITEL  Hafen von Rerik

TECHNIK  Aquarell auf braunem Karton

SIGNATUR  Unsigniert

ENTSTEHUNGSJAHR  Um 1920/25

GRÖSSE (H x B)  40,5 x 67,5 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Sehr gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz, Bielefeld

PRÄSENTATION  Das Gemälde kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK  

"Hafen von Rerik", um 1920/25, Aquarell auf braunem Karton, 40,5 x 67,5 cm, unsigniert, verso auf der Rückwand der alten Rahmung handschriftlich bezeichnet: "Alt Gaarz  Am Salzhaff" (Bleistift) und "im Hafen  von Professor Godewols  Lehrer an der Kunstschule Bielefeld" (Kugelschreiber).

Die klare Farbigkeit des Aquarells zeigt, dass das Bild aus der Spätphase des Künstlers zu Beginn der 1920er Jahre stammt. In expressiven und klar voneinander abgesetzten Farbflächen stellt Godewols den "Hafen von Rerik" dar. Blaun, grün und braun dominieren die Szenerie. Mit rot, gelb und ocker belebt der Künstler die Darstellung. Mit Deckweiß hat Godewols einzelne Bereiche hervorgehoben. Spannend ist, daß das Aquarell nicht vollendet wurde. Zwei Boote in der Mitte hat der Künstler nur angedeutet. Das bräunliche Papier und die Bleistiftstriche sind noch erkennbar. Der Betrachter erhält somit einen Eindruck in die Arbeitsweise von Ludwig Godewols. Es entsteht ein flüchtiger Eindruck des Moments. Aquarelle von Ludwig Godewols sind nur wenig erhalten. 

Die Stadt Rerik, bis 1938 Alt Gaarz, offiziell Ostseebad Rerik, liegt im Nordwesten des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Rerik hieß ehemals Ol Gartz, also Alt Gaarz. Der Name geht auf das slawische Wort „Grad“ zurück und bedeutet „alte Burg“. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte die slawische Vergangenheit vergessen gemacht werden, und es erfolgte mit der Verleihung des Stadtrechts am 1. April 1938 eine Umbenennung des Ortes Alt Gaarz nach der damals hier vermuteten ehemaligen Wikingersiedlung Reric in Rerik.

 

KÜNSTLER

Ludwig Godewols (* 1870 in Gnoien; † 1926 Bielefeld) war ein deutscher Maler und Professor in Bielefeld.

Godewols arbeitete nach seiner Lehre als Malergeselle in Bremen und Hannover. Dort studierte er an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule und schloss mit der Lehrbefähigung für das Maler-, Lithographen- und Buchbinderhandwerk ab. 1903 kommt Godewols als Lehrer an die Fachschule der Malerinnung nach Bielefeld. 1907 wechselt er an die neu gegründete Städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Godewols, aufgeschlossen für die Moderne, unterrichtet in seiner Malklasse die ambitionierten Kunstgewerbeschüler. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass die Bielefelder Schule zu einem Ort des modernen Kunstschaffens wird. So besucht er mit seinen Schülern 1909 das Folkwang-Museum in Hagen und 1912 die Sonderbund-Ausstellung in Köln. Die Leitbilder der Moderne hinterlassen bei seinen Schülern einen tiefen Eindruck. Die berühmtesten seiner Schüler waren P.A. Böckstiegel, Hermann Stenner, Heinz Lewerenz, Hermann Freudenau, Victor Tuxhorn, Else Lohmann, u.v.m. Streng, aber auch fördernd, unterstützte er seine Schüler mitunter auch materiell. 

Anfänglich einer traditionell akademisch geprägten, dunkeltonigen Malweise verpflichtet, findet Godewols zu Beginn der 1920er Jahre in seinen Bildern zu stärkerer Farbigkeit. Seine Aufgeschlossenheit für die Kunst der Moderne findet mit diesen Bildern einen sichtbaren Niederschlag in seinem Schaffen. 1923 wird ihm eine Ausstellung im Städtischen Kunsthaus in Bielefeld gewidmet. 1926 stirbt Godewols mit nur 56 Jahren. Er bleibt vor allem als Lehrer in Erinnerung. 1953 würdigt in das Museum nochmals mit einer Ausstellung gemeinsam mit seinen Schülern. 

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