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Franz Nölken (1884-1918)

1.480,00
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TITEL  Schwestern B.

TECHNIK  Radierung 

SIGNATUR  Signiert unten rechts "nölken 1914"

ENTSTEHUNGSJAHR  1914

GRÖSSE (H x B)  25 x 20 cm (40 x 30 cm)

PROVENIENZ  Privatbesitz; Sammlung Otto Hermann Pauly, Hamburg

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten

PRÄSENTATION  Die Radierung kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK  

"Schwestern B.", Radierung, 1914, 25 x 20 cm (40 x 30 cm), signiert "nölken 1914", handschriftlich oben links "1", unten links "Franz Nölken Hamburg 1914" und unten rechts unleserlich, verso Sammlerstempel von Otto Hermann Pauly (Lugt 4830), Werkverzeichnis Robinow 24.

"Ein Akt sitzt rechts auf einem nach hinten geneigten Stoff-Lehnstuhl. Ein zweiter Akt steht links. Sein linker Unterschenkel verschwindet hinter dem rechten Unterschenkel des sitzenden Akts. Eine Reihe von Querstrichen, die auf Rauheit der Platte zurückzuführen sind und wie mit Lithographiekreide hergestellt scheinen, treten bei frühen Drucken stärker hervor. ...[weitere Exemplare] In der Kunsthalle Hamburg, in der städtischen Kunsthalle Mannheim, im Kupferstichkabinett Berlin" (aus WVZ Robinow).

 

KÜNSTLER

Franz Nölken (* 5. Mai 1884 in Hamburg; † 4. November 1918 in La Capelle, Département Aisne, Frankreich) war ein deutscher Maler des Expressionismus und zeitweise Mitglied der Künstlervereinigung Brücke.

Franz Nölken brach 1900 als Sechzehnjähriger den Schulbesuch des Johanneums ab und besuchte auf Anraten von Alfred Lichtwark, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle, die Malschule von Arthur Siebelist, der seine Schüler im Gegensatz zur akademischen Ausbildung der damaligen Zeit zum Malen in die freie Natur führte. Im Jahr 1903 wurde er in den „Hamburgischen Künstlerclub von 1897“ aufgenommen. 1904 zeigte eine erste Ausstellung der Siebelist-Schüler Friedrich Ahlers-Hestermann, Fritz Friedrichs, Walter Alfred Rosam und Walter Voltmer in der Galerie Commeter, Hamburg, auch seine Werke. Im selben Jahr stellte er sein Bild Am Brunnen fertig, das heute in der Hamburger Kunsthalle zu besichtigen ist.

1905 hielt er sich zu Studienzwecken in Borgeln bei Soest auf. Er lernte Edvard Munch, Karl Ernst Osthaus, Christian Rohlfs und Emil Nolde kennen, sowie seinen Förderer und Sammler Ernst Rump, der ihn später finanziell unterstützen sollte. Mit Friedrich Ahlers-Hestermann und Walter Rosam unternahm er 1907 eine Reise nach Paris, wo er sich dem internationalen Künstlerkreis des Café du Dôme anschloss.

Im Jahr 1908 wurde er auf Vorschlag von Karl Schmidt-Rottluff Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung Brücke und in diesem Jahr namentlich im Verzeichnis der aktiven Mitglieder aufgeführt. 1909/10 nahm er an Wanderausstellungen der Brücke teil, zog sich 1912 jedoch wieder zurück.

Im März 1909 unternahm er eine zweite Parisreise zur Weiterbildung und schloss sich mit Walter Rosam, Friedrich Ahlers-Hestermann und Gretchen Wohlwill der Académie Matisse an, die im Winter 1907/1908 auf Anregung von Sarah Stein, der Schwägerin der Kunstsammlerin Gertrude Stein, und des deutschen Malers Hans Purrmann gegründet worden war und die bis 1911 bestand. In dieser Zeit hatte sie mehr als hundert Schüler.

Bekanntschaft mit Anita Rée und Max Reger.

Nach seiner Rückkehr aus Paris schloss er 1910 Freundschaft mit Anita Rée, die seine Schülerin wurde und mit der er eine Ateliergemeinschaft bildete, der auch Ahlers-Hestermann angehörte. Die Freundschaft zerbrach aufgrund Rées unerwiderter Liebe zu Nölken.

Im Jahr 1912 unterrichtete er an der Hamburger Malschule von Gerda Koppel. Im folgenden Jahr lernte er den Komponisten Max Reger kennen, von dem er zahlreiche Bildnisse schuf. Eines der Reger-Porträts hing im Billardzimmer des Unternehmers Oscar Troplowitz, der als Mäzen die Siebelist-Schüler förderte und sich von Nölken 1916 porträtieren ließ. 1916 wurde er auch Mitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832.

Im Mai 1914 reiste er ein drittes Mal auf der Suche nach künstlerischen Anregungen nach Paris. Ein von Lichtwark 1914 in Auftrag gegebenes Selbstporträt wurde 1915 von der Hamburger Kunsthalle erworben.

Im Ersten Weltkrieg wurde er 1917 zum Kriegsdienst eingezogen; kurz vor Kriegsende fiel Franz Nölken in La Capelle in Frankreich.

Der Nölkensweg in Hamburg-Barmbek ist ebenso wie der Franz-Nölken-Weg in Soest nach ihm benannt.

Nölken strebte nach Vereinfachung der Bildmittel. Er hatte eine große zeichnerische Begabung und malte daher vorwiegend Personen, aber auch Stillleben und Landschaften. Werke von Franz Nölken sind in der Hamburger Kunsthalle, im Brücke-Museum Berlin und im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf ausgestellt.

 

AUSSTELLUNGEN

1984: Galerie Herold, Hamburg
1987: Brücke-Museum, Berlin
1989: Matisse und seine deutschen Schüler, Pfalzgalerie Kaiserslautern
1990: Ernst Barlach Museum, Hamburg
1996: Galerie Herold, Hamburg
2005: Nolde, Nölken, Modersohn-Becker. Der kunstliebende Kaufmann Ernst Rump. Ernst Barlach Museum, Hamburg

 

Stichwörter: Kunst, Künstler, Kunstwerk, Maler, Gemälde, Bild, Bilder, Ölgemälde, Hamburg, Hamburgisch, Hamburgische, Sezession, Expressionismus, Expressionisten, Expressionist, Klassische Moderne, 20. Jahrhundert, Museum, Kunsthandel, Galerie, Kaufen, Sammlung, 19. Jahrhundert, Noelken, Bad Iburg, Osnabrück, Münster, Bielefeld, Gemäldegalerie.

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Hermann Max Pechstein (1881-1955)

1.250,00
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TITEL  Im Wasser I

TECHNIK  Lithographie / Bütten

SIGNATUR  Unten rechts Monogramm "HMP"

ENTSTEHUNGSJAHR  1917

GRÖSSE (H x B)  17 x 30 cm (33 x 38,5 cm)

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten; beschnitten, seitliche Ränder mit Papierstreifen hinterlegt

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Werk kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

 

KUNSTWERK

"Im Wasser I", 1917, Lithographie auf Bütten, 17 x 30 cm, monogrammiert "HMP", verso mit Druckvermerk. Druckvermerk rückseitig signiert, datiert und nummeriert. Ex. 16, Werkverzeichnis Krüger L 231.

1918 veröffentlichte Wolfgang Gurlitt Die Samländische Ode, ein expressionistisches Lyrikgedicht von Heinrich Lautensack mit Illustrationen von Max Pechstein. In Lautensacks Gedicht, das 1915 geschrieben wurde, als er bei der deutschen Armee an der Ostseeküste stationiert war, haben die Einfälle des modernen Lebens - Soldaten und Telegraphenmasten - die zeitlose, weite Landschaft der Samland-Halbinsel, einem Gebiet wechselnder Dünen und Dörfer, kaum berührt einsame Strände im Osten Preußens. Pechstein, der diese Gegend durch seine wiederholten Aufenthalte im nahe gelegenen Nidden gut kannte, hielt die Essenz von Lautensacks Vers in einundzwanzig Lithographien von Badenden, herumtollen Pferden, sturmgepeitschten Booten und rustikaler baltischer Architektur fest. Pechstein bevölkerte seine rauen Landschaften im Norden mit Figuren, die von afrikanischen Stammesskulpturen und ozeanischer Kunst beeinflusst waren und die Schlüsselquellen des expressionistischen Strebens nach Authentizität und Verjüngung waren. 

Pechstein fertigte diese Drucke 1917 in einer enorm produktiven Zeit nach seiner Entlassung aus der Armee an, als er ungefähr 160 Gemälde fertigstellte, darunter viele, die von seiner Reise 1914 zu den Palau-Inseln im Südpazifik beeinflusst wurden. Gurlitt hatte die Reise finanziert, und Pechstein schuldete ihm folglich Drucke und Portfolios. Die Samländische Ode hat diese Verpflichtung teilweise erfüllt.

Ein Exemplar befindet sich im Museum of Modern Art in New York (MOMA).

 

KÜNSTLER

Hermann Max Pechstein (* 31. Dezember 1881 in Zwickau; † 29. Juni 1955 in West-Berlin) war ein bedeutender deutscher Maler, Grafiker und zeitweise Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“. Pechstein war ein Vertreter des deutschen Expressionismus. Er schuf vor allem Figurenbilder, teilweise mit exotischen Motiven von den Palauinseln, Stillleben sowie Landschaften (u. a. vom Lebasee in Hinterpommern) und von der Kurischen Nehrung, wo er die Künstlerkolonie Nidden während seiner mehrmonatigen Aufenthalte zwischen 1909 und 1939 maßgeblich beeinflusste.

Pechstein studierte nach einer Lehre als Dekorationsmaler in Zwickau (1896–1900) an der Staatlichen Gewerbeschule und 1903–06 als Meisterschüler von Otto Gussmann an der Kunstakademie in Dresden. Schon damals entwarf er Glas- und Wandmalerei sowie Mosaiken für verschiedene Architekten. Nach der Begegnung mit Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel trat er 1906 als einziger akademisch ausgebildeter Maler der Künstlervereinigung „Brücke“ bei und reiste nach Erhalt des Sächsischen Staatspreises 1907 nach Italien (und zwar nach Monterosso, einem der „Fünf Dörfer“ in Ligurien) und 1907/08 nach Paris.

Ab 1908 war Pechstein in Berlin ansässig. Im Winter 1908/09 lernte er Lotte (Taufname Charlotte) Kaprolat (1893–1955) als Modell des Bildhauers Georg Kolbe (1877–1947) in dessen Berliner Atelier kennen. Von 1909 bis 1920 war sie Pechsteins beliebtestes Modell. Sie ist auf seinen Werken unter anderem leicht daran zu erkennen, dass Pechstein sie als eine etwas füllige Erscheinung mit wulstigen Lippen und ausgeprägten Tränensäcken darstellte.

Nicht nur auf vielen Zeichnungen aus den Jahren 1909–1910 blieb Lotte unerkannt, sondern sogar auf dem „Doppelbildnis“, auf dem Pechstein Lotte als seine, ihm zugehörige Frau präsentiert. Sich selbst und Lotte in bürgerlicher Kleidung darstellend, demonstrierte Pechstein – heute wie damals verständlich – alleine durch die gleichgearteten Hüte seine tiefe Verbundenheit mit Lotte. Pechsteins Blick und die helle Farbgebung des Bildes vermitteln dem Betrachter darüber hinaus eine heitere Ausgeglichenheit und den seelischen Einklang eines Liebespaares. Diese im Bild zur Schau getragene Zusammengehörigkeit besiegelten Lotte und Pechstein im Frühjahr 1911, indem sie die Ehe schlossen, aus der 1913 der Sohn Frank hervorging.

1908 wurde Pechstein Mitglied der „Berliner Secession“ und war 1910 Mitbegründer und Präsident der „Neuen Secession“. Eine Wiederwahl scheiterte Ende 1911. Die beteiligten „Brücke“-Künstler verließen die „Neue Secession“ und beschlossen, nur noch als Gruppe an Ausstellungen teilzunehmen. Aufgrund seiner Teilnahme an einer Ausstellung der „Berliner Secession“ wurde Pechstein daher 1912 aus der „Brücke“ ausgeschlossen.

1909 kam Pechstein erstmals für den Sommer auf die Kurische Nehrung in das Fischerdorf Nidden, um dort zu malen. Er wurde Teil der Künstlerkolonie Nidden und traf sich mit anderen Künstlern, darunter Ernst Bischoff-Culm und Ernst Mollenhauer im Gasthaus Blode. Er malte dort vor allem das Leben der einfachen Nehrungsbewohner. Mit diesen war er über die Malerei hinaus in Kontakt, so ging er mit ihnen auch auf dem Kurischen Haff und der Ostsee fischen.

Pechsteins Südseereise (1913/14), die zum Teil erst mit den Palau-Bildern von 1917 verarbeitet wurde, sowie seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg fanden ihren Niederschlag in Reisebildern und -lithographien sowie in Radierungen (u. a. „Somme-Schlacht“, 1916/17). Er war Mitbegründer der „Novembergruppe“ sowie des Arbeitsrats für Kunst.

1923 trennte sich Pechstein von Lotte und heiratete in zweiter Ehe Marta Möller. Im selben Jahr ernannte ihn die Preußische Akademie der Künste zu ihrem Mitglied; gleichzeitig wurde ihm eine Professur übertragen.

Zeit des Nationalsozialismus
1933 wurde Pechstein seines Lehramtes enthoben. Lokale Aktivisten zeigten nach der Machtübernahme auch Werke Pechsteins in Ausstellungen „entarteter“ Kunst in den Museen. Es ist keine Reaktion Pechsteins auf diese Präsentationen überliefert, er verfolgte aber die Entwicklung des kulturellen Klimas im sich konstituierenden nationalsozialistischen Regime. Als die Preußische Akademie der Künste Heinrich Mann und Käthe Kollwitz ausgeschlossen hatte, sprach Pechstein wie auch kein anderes Mitglied in der folgenden Generalversammlung zu ihrer Verteidigung. Während andere Mitglieder austraten, entschied er sich zu bleiben. Dies lag in der allgemein abwartenden Haltung Pechsteins begründet. Noch komplizierter gestaltete sich sein Agieren in der Berliner Secession, deren Vorstand er seit Februar 1933 angehörte. Pechstein war daran gelegen, die Secession als Ausstellungsforum zu erhalten. Während Mitglieder die Vereinigung aufgrund des angepassten Kurses verließen, verlas Pechstein auf einem Treffen am 25. April 1933 ein offizielles Communique des Vorstandes, in dem dieser den Willen zur Mitarbeit an der Errichtung des neuen Deutschlands bekundete. Es gab eine geheime Abstimmung, die Stimme Pechsteins ist nicht bekannt. Jedoch muss davon ausgegangen werden, dass er den Kurs mittrug, da er Kompromisse zum Erhalt der Institution für notwendig erachtete, denn die Berliner Secession hatte sich verschuldet und war auf staatliche Beihilfen angewiesen. Insgesamt bemühte sich Pechstein, ein niedriges Profil zu wahren, während sich die nationalsozialistische Herrschaft dauerhaft etablierte. Bereits im März 1933 wurde der Vorwurf laut, Pechstein sei Jude. Diese Anschuldigung wurde von Emil Nolde gegenüber einem Beamten erhoben. Dies versuchte er mit einer Dokumentation seiner arischen Abstammung zu entkräften. Während die Behörden diesen Nachweis akzeptierten, weigerte sich Nolde, sich für seine falsche Behauptung gegenüber Pechstein zu entschuldigen. Ende 1933 hatte Pechstein wenig Grund für Optimismus ob der kunstpolitischen Entwicklung und fühlte sich aufgrund der zahlreichen Emigranten in seinem Umfeld zunehmend einsam. Sein erstgeborener Sohn Frank war im Herbst 1933 Kandidat zur Aufnahme in die SA, was Pechstein in seiner Korrespondenz nicht kritisch kommentierte. Seinem zweiten Sohn Mäki untersagte er aber, in die Hitlerjugend einzutreten.

Zwar blieben Werke Pechsteins wie auch anderer als Produzenten „entarteter Kunst“ diffamierter Künstler auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ausgestellt – so beklagte etwa Rosenberg 1934, dass viele expressionistische Werke noch der Öffentlichkeit präsentiert wurden –, jedoch machte ihm der Verlust an Status zunehmend zu schaffen. Die Familie musste aufgrund der schlechten ökonomischen Situation auf die Ersparnisse zurückgreifen. Zwar konnte er einige Aquarelle in einer Ausstellung in Chemnitz verkaufen, dennoch gingen die Einkünfte erheblich zurück. In dieser Situation entschloss Pechstein sich, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und dem Nationalsozialistischen Fliegerkorps beizutreten.

Im Jahr 1937 wurde er aus der Akademie ausgeschlossen. Im Juli desselben Jahres wurden 16 seiner Bilder in der NS-Ausstellung Entartete Kunst diffamiert und 326 seiner Werke konfisziert. 1944 verbrannte ein großer Teil seiner Werke durch Kriegseinwirkungen.

Pechstein entdeckte 1921 die Gegend um den Lebasee in Pommern mit der Lontzkedüne, 1922/23 dann den westlich gelegenen Garder See. Er machte diese Natur und die in ihr arbeitenden Menschen zu Gegenständen seiner Bilder. In Pommern erlebte er 1945 die Besetzung durch die Rote Armee und musste zeitweise für die Besatzungsmacht arbeiten, konnte aber noch im Jahre 1945 nach Berlin ausreisen.

1945 wurde Pechstein zum Professor an der Universität der Künste Berlin ernannt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Schmargendorf. Es ist seit 1980 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. (Quelle: Wikipedia.de)

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Otto Piene (1928-2014)

2.350,00
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TITEL  Addis Abeba (schwarz-silber-blau)

TECHNIK  Farbserigraphie / Fester Karton

SIGNATUR  Signiert und datiert "O Piene 72"

ENTSTEHUNGSJAHR  1972

GRÖSSE (H x B)  146,5 x 96,5 cm

AUFLAGE  135

RAHMEN  Ungerahmt

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz Berlin

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

VERSAND  Das Werk kann in der Galerie in Bad Iburg abgeholt werden. Bei Versand fallen Versandkosten an

 

KUNSTWERK  

"Addis Abeba (schwarz-silber-blau)", 1972, Farbserigraphie auf festem Karton, 146,5 x 96,5 cm, signiert und datiert "O Piene 72", Exemplar XX von 135, Wvz. Rottloff, Nr. 154. Blatt 6 der 10-teiligen Serie.

Otto Piene Addis Abeba, geschaffen 1972 für die Hauptstadt Äthiopiens, für ein Land, das damals von größter Armut und extremen Hungersnöten gekennzeichnet war. In seiner Siebdruck-Serie nimmt Otto Piene den so bildhaften Namen der Hauptstadt Addis Abeba („Neue Blume“) zum Anlass und setzt schillernde Blüten als Symbol des Wachstums und der Hoffnung ins Zentrum seiner Serie.

 

KÜNSTLER

Otto Piene wird 1928 im westfälischen Laasphe geboren und wächst in Lübbecke auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft beginnt Piene im Alter von 20 Jahren mit seinem Studium an der Blocherer Schule und an der Kunstakademie in München. Zwei Jahre später wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1953 eingeschrieben ist. Danach folgt ein vierjähriges Philosophiestudium an der Universität Köln. Ab Mitte der fünfziger Jahre beginnt Piene, sich künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. Die Arbeiten präsentiert er ab 1955 in Gruppenausstellungen, 1959 in einer Einzelausstellung, die die Galerie Schmela in Düsseldorf ausrichtet. 1957 gründet Piene zusammen mit Heinz Mack die Gruppe "ZERO", der sich auch Günther Uecker anschließt. Mit den beiden anderen Künstlern gibt Piene bis 1961 auch das gleichnamige Magazin heraus. In der Zeit von 1961 bis 1966 veranstaltet die Gruppe zahlreiche ZERO-Ausstellungen. So ist sie 1964 auf der documenta 3 mit einem "ZERO-Lichtraum" als Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler vertreten. In diesem Jahr übernimmt Piene eine Lehrtätigkeit an der University of Pennsylvania, die er vier Jahre lang ausübt. Im Anschluss geht er an das Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge/USA, wo er seit 1972 eine Professur für Umweltkunst innehat und von 1974 bis 1993 Direktor des Center for Advanced Visual Studies (CAVS) ist. Bereits 1967 findet eine erste Retrospektive von Pienes Werken im Museum am Ostwall in Dortmund statt, zehn Jahre später bietet ihm die documenta wieder eine Plattform zur Präsentation seiner Objekte. 1990 wird der Künstler Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Seit 1994 ist er Direktor emeritus am CAVS. Otto Piene lebt und arbeitet in Düsseldorf, Cambridge und Groton, Massachusetts. Bekannt ist Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere das Lichtballett, in denen der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen sucht. Ebenso zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, mit denen Piene seit den sechziger Jahren experimentiert, darüber hinaus in seinen Luft- und Lichtplastiken und in den von ihm inszenierten Sky Events. Otto Piene stirbt am 17.07.2014 in Berlin.

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Otto Piene (1928-2014)

1.350,00
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© VG Bild-Kunst, Bonn


TITEL  Insel - Ile - Island (No. III)

TECHNIK  Farbserigraphie auf Bütten

SIGNATUR  Signiert und datiert "O Piene 73"

ENTSTEHUNGSJAHR  1973

GRÖSSE (H x B)  39 x 26 cm

AUFLAGE  100

RAHMEN  Blauer Nielsen-Rahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Sehr gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK  

"Insel - Ile - Island (No. III)", 1973, signiert und datiert, 39 x 26 cm. Ein Blatt aus der Mappe "Insel - Ile - Island". Gedruckt und erschienen im Verlag Guido Hildebrandt, Duisburg 1973. 

Die Edition "Insel - Ile - Island" mit 3 Serigraphien hat Otto Piene in Anlehnung an das gleichnamige Gedicht des Düsseldorfer Lyrikers Rolf Bongs geschaffen. Die frühen Siebdrucke aus dem Jahr 1973 zeigen die ganz typische Formen- und Bildsprache von Otto Piene.

Information zur gesamten Editionmappe: Bongs, R., Insel - Ile - Island. Mit 3 sign. mehrfarb. Orig.-Serigraphien von O. Piene. Duisburg, G. Hildebrandt 1973. OKart. Folio. Rottloff 165-167. - Spindler 157, 14. - 14. Hundertdruck. - 1 von 100 num. Exemplaren auf Kupferdruckbütten, im Druckvermerk vom Autor signiert. Vortitel mit eigh. Widmung von Otto Piene.

 

KÜNSTLER

Otto Piene wird 1928 im westfälischen Laasphe geboren und wächst in Lübbecke auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft beginnt Piene im Alter von 20 Jahren mit seinem Studium an der Blocherer Schule und an der Kunstakademie in München. Zwei Jahre später wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1953 eingeschrieben ist. Danach folgt ein vierjähriges Philosophiestudium an der Universität Köln. Ab Mitte der fünfziger Jahre beginnt Piene, sich künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. Die Arbeiten präsentiert er ab 1955 in Gruppenausstellungen, 1959 in einer Einzelausstellung, die die Galerie Schmela in Düsseldorf ausrichtet. 1957 gründet Piene zusammen mit Heinz Mack die Gruppe "ZERO", der sich auch Günther Uecker anschließt. Mit den beiden anderen Künstlern gibt Piene bis 1961 auch das gleichnamige Magazin heraus. In der Zeit von 1961 bis 1966 veranstaltet die Gruppe zahlreiche ZERO-Ausstellungen. So ist sie 1964 auf der documenta 3 mit einem "ZERO-Lichtraum" als Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler vertreten. In diesem Jahr übernimmt Piene eine Lehrtätigkeit an der University of Pennsylvania, die er vier Jahre lang ausübt. Im Anschluss geht er an das Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge/USA, wo er seit 1972 eine Professur für Umweltkunst innehat und von 1974 bis 1993 Direktor des Center for Advanced Visual Studies (CAVS) ist. Bereits 1967 findet eine erste Retrospektive von Pienes Werken im Museum am Ostwall in Dortmund statt, zehn Jahre später bietet ihm die documenta wieder eine Plattform zur Präsentation seiner Objekte. 1990 wird der Künstler Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Seit 1994 ist er Direktor emeritus am CAVS. Otto Piene lebt und arbeitet in Düsseldorf, Cambridge und Groton, Massachusetts. Bekannt ist Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere das Lichtballett, in denen der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen sucht. Ebenso zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, mit denen Piene seit den sechziger Jahren experimentiert, darüber hinaus in seinen Luft- und Lichtplastiken und in den von ihm inszenierten Sky Events. Otto Piene stirbt am 17.07.2014 in Berlin.

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Otto Piene (1928-2014)

1.200,00
Preis inkl. MwSt., Versand innerhalb Deutschlands im Preis enthalten.


© VG Bild-Kunst, Bonn


TITEL  Insel - Ile - Island (No. I)

TECHNIK  Farbserigraphie auf Bütten

SIGNATUR  Signiert und datiert "O Piene 73"

ENTSTEHUNGSJAHR  1973

GRÖSSE (H x B)  39 x 26 cm

AUFLAGE  100

RAHMEN  Ungerahmt

ZUSTAND  Sehr gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK  

"Insel - Ile - Island (No. I)", 1973, signiert und datiert, 39 x 26 cm. Ein Blatt aus der Mappe "Insel - Ile - Island". Gedruckt und erschienen im Verlag Guido Hildebrandt, Duisburg 1973. 

Die Edition "Insel - Ile - Island" mit 3 Serigraphien hat Otto Piene in Anlehnung an das gleichnamige Gedicht des Düsseldorfer Lyrikers Rolf Bongs geschaffen. Die frühen Siebdrucke aus dem Jahr 1973 zeigen die ganz typische Formen- und Bildsprache von Otto Piene.

Information zur gesamten Editionmappe: Bongs, R., Insel - Ile - Island. Mit 3 sign. mehrfarb. Orig.-Serigraphien von O. Piene. Duisburg, G. Hildebrandt 1973. OKart. Folio. Rottloff 165-167. - Spindler 157, 14. - 14. Hundertdruck. - 1 von 100 num. Exemplaren auf Kupferdruckbütten, im Druckvermerk vom Autor signiert. Vortitel mit eigh. Widmung von Otto Piene.

 

KÜNSTLER

Otto Piene wird 1928 im westfälischen Laasphe geboren und wächst in Lübbecke auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft beginnt Piene im Alter von 20 Jahren mit seinem Studium an der Blocherer Schule und an der Kunstakademie in München. Zwei Jahre später wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1953 eingeschrieben ist. Danach folgt ein vierjähriges Philosophiestudium an der Universität Köln. Ab Mitte der fünfziger Jahre beginnt Piene, sich künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. Die Arbeiten präsentiert er ab 1955 in Gruppenausstellungen, 1959 in einer Einzelausstellung, die die Galerie Schmela in Düsseldorf ausrichtet. 1957 gründet Piene zusammen mit Heinz Mack die Gruppe "ZERO", der sich auch Günther Uecker anschließt. Mit den beiden anderen Künstlern gibt Piene bis 1961 auch das gleichnamige Magazin heraus. In der Zeit von 1961 bis 1966 veranstaltet die Gruppe zahlreiche ZERO-Ausstellungen. So ist sie 1964 auf der documenta 3 mit einem "ZERO-Lichtraum" als Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler vertreten. In diesem Jahr übernimmt Piene eine Lehrtätigkeit an der University of Pennsylvania, die er vier Jahre lang ausübt. Im Anschluss geht er an das Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge/USA, wo er seit 1972 eine Professur für Umweltkunst innehat und von 1974 bis 1993 Direktor des Center for Advanced Visual Studies (CAVS) ist. Bereits 1967 findet eine erste Retrospektive von Pienes Werken im Museum am Ostwall in Dortmund statt, zehn Jahre später bietet ihm die documenta wieder eine Plattform zur Präsentation seiner Objekte. 1990 wird der Künstler Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe. Seit 1994 ist er Direktor emeritus am CAVS. Otto Piene lebt und arbeitet in Düsseldorf, Cambridge und Groton, Massachusetts. Bekannt ist Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere das Lichtballett, in denen der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen sucht. Ebenso zeigt sich die konsequente Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, mit denen Piene seit den sechziger Jahren experimentiert, darüber hinaus in seinen Luft- und Lichtplastiken und in den von ihm inszenierten Sky Events. Otto Piene stirbt am 17.07.2014 in Berlin.

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Georg Schrimpf (1889-1938)

1.700,00
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TITEL  Rehe

TECHNIK  Holzschnitt auf Japanpapier

SIGNATUR  Signiert unten rechts "G. Schrimpf"

ENTSTEHUNGSJAHR  1917

GRÖSSE (H x B)  9 x 13,5 cm

AUFLAGE  10

ZUSTAND Gut erhalten

PROVENIENZ  Galerie »Der Sturm«, Berlin; Sammlung Dr. Heinrich Stinnes, Köln; Privatbesitz Westfalen

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Rehe", Holzschnitt, 1917, 9 x 13,5 cm, signiert "G. Schrimpf"", mit Bleistift links unten bezeichnet "N. 1", Mitte unten "Sturm 27.II.18" und rechts unten "Rehe H[olzschnitt] handdr[uck] 1/10", Sammlerstempel, WVZ Hofmann/Präger 1917/4.

Ein wunderschönes Blatt aus der wichtigen, expressiven Berliner Zeit des Künstlers in der Galerie "DER STURM" von Herwarth Walden. Zwei Rehe liegen in einem Wald. Das linke Reh schaut wachsam und das zweite Reh versteckt sich. Der Betrachter wird an die einfühlsamen Tierdarstellungen Franz Marcs erinnert. 

Dieser Holzschnitt stammte wohl aus der berühmten Kunstsammlung von Heinrich Stinnes. Der Sammlerstempel (Lugt 1376a) links unten und die "Nummer 1" weisen darauf hin. Die handschriftliche Bezeichnung "Rehe H handdr. 1/10" könnte auch von Stinnes stammen. 1938 wurde in Bern ein Teil seiner Sammlung angeboten, u.a. auch eine Reihe von Holzschnitten von Georg Schrimpf (siehe Foto). 

Der Holzschnitt wurde wohl Anfang 1918 in der 60. Ausstellung des "STURM" gezeigt bzw. verkauft. Die kleine handschriftliche Bezeichnung "Sturm 27.II.18" weist darauf hin. Die Ausstellung hatte den Titel "Georg Schrimpf - Maria Uhden - Fritz Stuckenberg". Der Holzschnitt "Rehe" wurde weiterhin abgebildet in „Der Sturm“, 9. Jg. 3. Heft, Juni 1918 (siehe Fotos).

Der Holzschnitt "Rehe" wird im November 1922 zur Ausstellung "Zehn Jahre neue Kunst in München" im Katalog der Galerie Hans Goltz angeboten. 

 

KÜNSTLER

Georg Gerhard Schrimpf (* 13. Februar 1889 in München; † 19. April 1938 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Kunstrichtung Neue Sachlichkeit.

Georg Schrimpf begann schon als Kind begeistert zu zeichnen, seine Lieblingsmotive waren Indianer. Die künstlerische Neigung fand im Elternhaus kein Verständnis, schon gar nicht eine Förderung. Der Stiefvater drängte das Kind 1902 (in diesem Jahr verlor er seinen leiblichen Vater) zu einer Zuckerbäckerlehre in Passau. Georg schloss sie 1905 ab und ging sofort auf Wanderschaft. Sie führte ihn durch viele deutsche Städte, auch durch Belgien und Frankreich. Sein Geld verdiente er als Kellner, Kohlenschaufler und Bäcker. 1913 freundete er sich mit dem Schriftsteller Oskar Maria Graf an, ebenfalls ein gelernter Bäcker. Mit ihm zog er durch die Schweiz und Oberitalien. Einige Monate verbrachten die beiden in einer Anarchistenkolonie in Ascona/Tessin, zeitweise bei Karl und „Gusto“ Gräser auf dem Monte Verità. Es entstand eine lebenslange tiefe Freundschaft. Von O. M. Graf stammen die ersten Würdigungen der künstlerischen Tätigkeit Schrimpfs.

1915 übersiedelte Schrimpf nach Berlin. Sein Leben fristete er zunächst als Arbeiter in einer Schokoladenfabrik. Aber er fing jetzt intensiv zu malen an. Bald fand er die Beachtung des Kunstexperten, Galeristen und Publizisten Herwarth Walden, der Schrimpfs erste Ölbilder ausstellte (Galerie Der Sturm, 1916). Sie fanden große Beachtung. Mit Holzschnitten wurde Schrimpf Mitarbeiter der Zeitschriften „Die Aktion“ und „Der Sturm“. 1917 heiratete er die Malerin und Grafikerin Maria Uhden, mit der ihn auch künstlerisch viel verband. Noch im selben Jahr zog das Paar nach München. Maria Uhden starb im August 1918 an den Folgen der Geburt ihres Sohnes Markus. Seit dem Jahr 1918 stellte Schrimpf regelmäßig in der Münchner Galerie Neue Kunst aus. Er beteiligte sich als Mitglied des Aktionsausschuß revolutionärer Künstler aktiv an der Münchner Räterepublik. Er schloss sich ebenso der Novembergruppe an, auf deren Ausstellungen er sich 1919, 1920, 1924 und 1929 beteiligte. Schrimpf veröffentlichte Arbeiten u. a. in den Münchner expressionistischen Zeitschriften Der Weg, Die Bücherkiste und Die Sichel. 1920 stellte Schrimpf zum ersten Mal bei der Neuen Sezession im Glaspalast München aus. Ein Jahr später wurde er Mitglied dieser Gruppe. Sie sagte ihm besonders zu, denn hier fühlte er sich nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt. 1922 kam er, wieder in Italien, mit der Künstlergruppe um die italienische Zeitschrift Valori Plastici in Kontakt; Carlo Carrà schrieb darauf eine Monographie über Schrimpf. Von 1926 bis 1933 übte er eine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule München aus. 1932 kam es zur Gründung und Beginn einer Wanderausstellung der Gruppe Die Sieben. der neben Georg Schrimpf auch die Künstler Theo Champion, Adolf Dietrich, Hasso von Hugo, Alexander Kanoldt, Franz Lenk und Franz Radziwill angehörten.

1933 wurde er als außerordentlicher Professor an die Staatliche Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg berufen. Seine Lehrtätigkeit endete im September 1937 auf Anordnung von Bernhard Rust, dem Preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Als Gründe wurden genannt, dass Schrimpf von Januar bis April 1919 der Kommunistischen Partei und 1925/26 ein Jahr lang der KPD-nahen Roten Hilfe angehört hatte. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Georg Schrimpf noch an der letzten DKB-Jahresausstellung im Hamburger Kunstverein teil. Die Haltung des NS-Regime gegenüber Person und Werk von Georg Schrimpf wirft ein bezeichnendes Licht auf die Widersprüchlichkeit der so genannten „Kunstpolitik“. Er galt als Roter und somit automatisch als „entartet“. Als auf Grund eines Erlasses des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, rund 16.000 Bilder als wertlos und entartet aus deutschen Museen entfernt wurden, waren auch 33 Werke Schrimpfs darunter. Gleichzeitig zählten einige Nazi-Größen zu den Sammlern von Schrimpf-Gemälden, wie die Reichsminister Heß und Darré. Im Jahr vor seinem Tod wurde er im Juli 1937 in der NS-Ausstellung Entartete Kunst erneut diffamiert. Gegen Ende 1937 wurde Georg Schrimpf seines Lehramts in Berlin enthoben, er starb wenige Monate später im Alter von 49 Jahren an Herzversagen.
(Quelle:
Wikipedia.de

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

  • Museum of Modern Art, New York
  • Neue Nationalgalerie Berlin
  • Ostfriesisches Landesmuseum, Emden
  • Kunstmuseum Basel, Basel
  • Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • Pinakothek der Moderne, München
  • Städtische Kunsthalle, Mannheim
  • North Carolina Museum of Art, Raleigh
  • Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • Museum Ludwig, Köln
  • Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
  • Los Angeles County Museum of Art
  • Museum Gunzenhauser, Chemnitz
  • Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

 

LITERATUR

  • Oskar Maria Graf: Ua-Pua! Indianer-Dichtungen. Mit 30 Kreidezeichnungen von Georg Schrimpf. Franz Ludwig Habbel Verlag, Regensburg 1921.
  • Oskar Maria Graf: Georg Schrimpf. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1923 (Junge Kunst; 37).
  • Georg Schrimpf: Eine Reise um die Welt in 16 Bildern. Curt Steinitz Verlag, München o. J. (1924).
  • Georg Schrimpf. Einleitung von Matthias Pförtner. Rembrandt Verlag, Berlin 1940.
  • Oskar Maria Graf: Ein barockes Maler Porträt. In: Mitmenschen. Aufbau-Verlag, Berlin 1950, S. 183–223 (Neuausgabe: Allitera Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86906-705-6).
  • Josef Adamiak: Georg Schrimpf – Ein Beitrag zum Problem der Malerei der Neue Sachlichkeit (Kunst). Diplomarbeit von Josef Adamiak am Kunstgeschichtlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, ungedruckt, 1961.
  • Renate Hartleb: Georg Schrimpf. Maler und Werk. Verlag der Kunst, Dresden 1984.
  • Wolfgang Storch: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Praeger. Charlottenpresse, Frölich & Kaufmann, Berlin 1985.
  • Adam C. Oellers: Künstler, Freund und Zeitgenosse. Zur Portraitdarstellung bei Georg Schrimpf und seines Umkreises in den 20er Jahren. In: Aachener Kunstblätter, Band 54/55, 1986/87, S. 283–292.
  • Ulrich Gerster: Kontinuität und Bruch. Georg Schrimpf zwischen Räterepublik und NS-Herrschaft. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 63 (2000), Heft 4, S. 532–557.
  • Olaf Peters: Schrimpf, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 549–551 (Digitalisat).
  • Helga Margarete Heinrich: Verfemt, nicht „entartet“. Der Maler Georg Schrimpf (1889–1938). In: Literatur in Bayern. Vierteljahresschrift für Literatur, Literaturkritik und Literaturwissenschaft, Ausgabe Nr. 98, Dezember 2009, ISSN 0178-6857, S. 35–47.
  • Ulrich Gerster: Der Schützling des Stellvertreters. Georg Schrimpf und sein Gemälde „Mädchen vor dem Spiegel“. In: Uwe Fleckner (Hrsg.): Das verfemte Meisterwerk. Schicksalswege moderner Kunst im „Dritten Reich“. Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004360-9, S. 335–363.
  • Felix Billeter: Georg Schrimpf. In: Karin Althaus u. a. (Hrsg.): Kunst und Leben. 1918 bis 1955. Lenbachhaus, München / Deutscher Kunstverlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-88645-210-1, S. 240–243.
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Georg Schrimpf (1889-1938)

950,00
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TITEL  Schaf mit Lamm

TECHNIK  Holzschnitt auf Japanpapier

SIGNATUR  Signiert unten rechts "G. Schrimpf"

ENTSTEHUNGSJAHR  1918

GRÖSSE (H x B)  7,5 x 8,5 cm

AUFLAGE  40

ZUSTAND Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz Westfalen

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Schaf mit Lamm", Holzschnitt, 1918, 7,5 x 8,5 cm, signiert "G. Schrimpf"", mit Bleistift bezeichnet "39/40", verso mit Bleistift bezeichnet "A-8447", WVZ Hofmann/Präger 1920/1.

Ein wunderschönes Blatt aus der Münchner Zeit des Künstlers in der Galerie "Neue Kunst - Hans Goltz". Ein Mutterschaft säugt ihr Lamm. Der Betrachter wird an die einfühlsamen Tierdarstellungen Franz Marcs erinnert. 

Der Holzschnitt "Schaf mit Lamm" wurde 1918 in München im Rahmen der folgenden Ausstellung gezeigt: "Der Expressionistische Holzschnitt: 46. Ausstellung Neue Kunst Hans Goltz, München, 15. Juni-15 Juli, 1918". Weiterhin war der Holzschnitt 1920 Teil der Ausstellung: "Georg Schrimpf. 56. Ausstellung, Neue Kunst - Hans Goltz, München".

Der Holzschnitt "Schaf mit Lamm" wird im November 1922 zur Ausstellung "Zehn Jahre neue Kunst in München" im Katalog der Galerie Hans Goltz angeboten. 

 

KÜNSTLER

Georg Gerhard Schrimpf (* 13. Februar 1889 in München; † 19. April 1938 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Kunstrichtung Neue Sachlichkeit.

Georg Schrimpf begann schon als Kind begeistert zu zeichnen, seine Lieblingsmotive waren Indianer. Die künstlerische Neigung fand im Elternhaus kein Verständnis, schon gar nicht eine Förderung. Der Stiefvater drängte das Kind 1902 (in diesem Jahr verlor er seinen leiblichen Vater) zu einer Zuckerbäckerlehre in Passau. Georg schloss sie 1905 ab und ging sofort auf Wanderschaft. Sie führte ihn durch viele deutsche Städte, auch durch Belgien und Frankreich. Sein Geld verdiente er als Kellner, Kohlenschaufler und Bäcker. 1913 freundete er sich mit dem Schriftsteller Oskar Maria Graf an, ebenfalls ein gelernter Bäcker. Mit ihm zog er durch die Schweiz und Oberitalien. Einige Monate verbrachten die beiden in einer Anarchistenkolonie in Ascona/Tessin, zeitweise bei Karl und „Gusto“ Gräser auf dem Monte Verità. Es entstand eine lebenslange tiefe Freundschaft. Von O. M. Graf stammen die ersten Würdigungen der künstlerischen Tätigkeit Schrimpfs.

1915 übersiedelte Schrimpf nach Berlin. Sein Leben fristete er zunächst als Arbeiter in einer Schokoladenfabrik. Aber er fing jetzt intensiv zu malen an. Bald fand er die Beachtung des Kunstexperten, Galeristen und Publizisten Herwarth Walden, der Schrimpfs erste Ölbilder ausstellte (Galerie Der Sturm, 1916). Sie fanden große Beachtung. Mit Holzschnitten wurde Schrimpf Mitarbeiter der Zeitschriften „Die Aktion“ und „Der Sturm“. 1917 heiratete er die Malerin und Grafikerin Maria Uhden, mit der ihn auch künstlerisch viel verband. Noch im selben Jahr zog das Paar nach München. Maria Uhden starb im August 1918 an den Folgen der Geburt ihres Sohnes Markus. Seit dem Jahr 1918 stellte Schrimpf regelmäßig in der Münchner Galerie Neue Kunst aus. Er beteiligte sich als Mitglied des Aktionsausschuß revolutionärer Künstler aktiv an der Münchner Räterepublik. Er schloss sich ebenso der Novembergruppe an, auf deren Ausstellungen er sich 1919, 1920, 1924 und 1929 beteiligte. Schrimpf veröffentlichte Arbeiten u. a. in den Münchner expressionistischen Zeitschriften Der Weg, Die Bücherkiste und Die Sichel. 1920 stellte Schrimpf zum ersten Mal bei der Neuen Sezession im Glaspalast München aus. Ein Jahr später wurde er Mitglied dieser Gruppe. Sie sagte ihm besonders zu, denn hier fühlte er sich nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt. 1922 kam er, wieder in Italien, mit der Künstlergruppe um die italienische Zeitschrift Valori Plastici in Kontakt; Carlo Carrà schrieb darauf eine Monographie über Schrimpf. Von 1926 bis 1933 übte er eine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule München aus. 1932 kam es zur Gründung und Beginn einer Wanderausstellung der Gruppe Die Sieben. der neben Georg Schrimpf auch die Künstler Theo Champion, Adolf Dietrich, Hasso von Hugo, Alexander Kanoldt, Franz Lenk und Franz Radziwill angehörten.

1933 wurde er als außerordentlicher Professor an die Staatliche Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg berufen. Seine Lehrtätigkeit endete im September 1937 auf Anordnung von Bernhard Rust, dem Preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Als Gründe wurden genannt, dass Schrimpf von Januar bis April 1919 der Kommunistischen Partei und 1925/26 ein Jahr lang der KPD-nahen Roten Hilfe angehört hatte. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Georg Schrimpf noch an der letzten DKB-Jahresausstellung im Hamburger Kunstverein teil. Die Haltung des NS-Regime gegenüber Person und Werk von Georg Schrimpf wirft ein bezeichnendes Licht auf die Widersprüchlichkeit der so genannten „Kunstpolitik“. Er galt als Roter und somit automatisch als „entartet“. Als auf Grund eines Erlasses des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, rund 16.000 Bilder als wertlos und entartet aus deutschen Museen entfernt wurden, waren auch 33 Werke Schrimpfs darunter. Gleichzeitig zählten einige Nazi-Größen zu den Sammlern von Schrimpf-Gemälden, wie die Reichsminister Heß und Darré. Im Jahr vor seinem Tod wurde er im Juli 1937 in der NS-Ausstellung Entartete Kunst erneut diffamiert. Gegen Ende 1937 wurde Georg Schrimpf seines Lehramts in Berlin enthoben, er starb wenige Monate später im Alter von 49 Jahren an Herzversagen.
(Quelle:
Wikipedia.de

 

MUSEEN UND SAMMLUNGEN

  • Museum of Modern Art, New York
  • Neue Nationalgalerie Berlin
  • Ostfriesisches Landesmuseum, Emden
  • Kunstmuseum Basel, Basel
  • Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • Pinakothek der Moderne, München
  • Städtische Kunsthalle, Mannheim
  • North Carolina Museum of Art, Raleigh
  • Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • Museum Ludwig, Köln
  • Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
  • Los Angeles County Museum of Art
  • Museum Gunzenhauser, Chemnitz
  • Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

 

LITERATUR

  • Oskar Maria Graf: Ua-Pua! Indianer-Dichtungen. Mit 30 Kreidezeichnungen von Georg Schrimpf. Franz Ludwig Habbel Verlag, Regensburg 1921.
  • Oskar Maria Graf: Georg Schrimpf. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1923 (Junge Kunst; 37).
  • Georg Schrimpf: Eine Reise um die Welt in 16 Bildern. Curt Steinitz Verlag, München o. J. (1924).
  • Georg Schrimpf. Einleitung von Matthias Pförtner. Rembrandt Verlag, Berlin 1940.
  • Oskar Maria Graf: Ein barockes Maler Porträt. In: Mitmenschen. Aufbau-Verlag, Berlin 1950, S. 183–223 (Neuausgabe: Allitera Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86906-705-6).
  • Josef Adamiak: Georg Schrimpf – Ein Beitrag zum Problem der Malerei der Neue Sachlichkeit (Kunst). Diplomarbeit von Josef Adamiak am Kunstgeschichtlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, ungedruckt, 1961.
  • Renate Hartleb: Georg Schrimpf. Maler und Werk. Verlag der Kunst, Dresden 1984.
  • Wolfgang Storch: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk. Mit einem Werkverzeichnis von Karl-Ludwig Hofmann und Christmut Praeger. Charlottenpresse, Frölich & Kaufmann, Berlin 1985.
  • Adam C. Oellers: Künstler, Freund und Zeitgenosse. Zur Portraitdarstellung bei Georg Schrimpf und seines Umkreises in den 20er Jahren. In: Aachener Kunstblätter, Band 54/55, 1986/87, S. 283–292.
  • Ulrich Gerster: Kontinuität und Bruch. Georg Schrimpf zwischen Räterepublik und NS-Herrschaft. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 63 (2000), Heft 4, S. 532–557.
  • Olaf Peters: Schrimpf, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 549–551 (Digitalisat).
  • Helga Margarete Heinrich: Verfemt, nicht „entartet“. Der Maler Georg Schrimpf (1889–1938). In: Literatur in Bayern. Vierteljahresschrift für Literatur, Literaturkritik und Literaturwissenschaft, Ausgabe Nr. 98, Dezember 2009, ISSN 0178-6857, S. 35–47.
  • Ulrich Gerster: Der Schützling des Stellvertreters. Georg Schrimpf und sein Gemälde „Mädchen vor dem Spiegel“. In: Uwe Fleckner (Hrsg.): Das verfemte Meisterwerk. Schicksalswege moderner Kunst im „Dritten Reich“. Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004360-9, S. 335–363.
  • Felix Billeter: Georg Schrimpf. In: Karin Althaus u. a. (Hrsg.): Kunst und Leben. 1918 bis 1955. Lenbachhaus, München / Deutscher Kunstverlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-88645-210-1, S. 240–243.
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Emil Schumacher (1912-1999)

1.200,00
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TITEL  Motiv 1/1967

TECHNIK Aquatintaradierung

SIGNATUR  Unten rechts "Schumacher"

ENTSTEHUNGSJAHR  1967

GRÖSSE (H x B) 79,4 x 59,5 cm (106,5 x 78,5 cm)

AUFLAGE  65

RAHMEN  Aluminiumrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz, Rheinland

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

VERSAND  Das Werk kann in der Galerie in Bad Iburg abgeholt werden. Bei Versand fallen Versandkosten an

 

KUNSTWERK

"Motiv 1/1967", Aquatintaradierung, 1967, 79,4 x 59,5 cm, signiert "Schumacher", nummeriert, Exemplar 55 von 65.

Die Radierung beeindruckt den Betrachter aufgrund ihrer außergewöhnlichen Größe und schlichten Modernität. Es handelt sich um eine geringe Auflage von nur 65 nummerierten Exemplaren.

 

KÜNSTLER

Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen; † 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein deutscher Maler und Vertreter des Informel.

Emil Schumacher wurde am 29. August 1912 als drittes Kind von Anna und Emil Schumacher in Hagen geboren. Von 1926 bis 1931 besuchte er die Oberrealschule in Hagen. Schumacher studierte vom Wintersemester 1931/32 bis zum Ende des Wintersemesters 1933/1934 Werbegrafik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler ohne eine Beteiligung an Ausstellungen tätig.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Schumacher wegen des Vorwurfs des „Kulturbolschewismus“ nicht in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen. In den Kriegsjahren war er Technischer Zeichner in den Akkumulatoren-Werken, einem Hagener Rüstungsbetrieb. 1941 heiratete er Ursula Klapprott. Unmittelbar nach Kriegsende startet er einen Neubeginn als freier Künstler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Schumacher mit kubistischen Landschaften, 1947 hatte er seine erste Einzelausstellung in dem von dem Architekten Rasch eingerichteten Studio für neue Kunst in Wuppertal und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung Junger Westen. 1948 erhielt er den Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen, im selben Jahr kaufte das Karl Ernst Osthaus Museum Hagen zwei seiner Bilder, Stillleben und Stillleben mit Pilzen an. In den 1950er Jahren entwickelte er Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst. Dominierendes Thema seiner Arbeiten sind die Eigenwertigkeit der Farbe und Farbmaterie.

1954 beteiligte sich Schumacher an der von Willem Sandberg im Stedelijk Museum, Amsterdam veranstalteten Ausstellung Deutsche Kunst nach 45, dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg zeitgenössische Kunst aus Deutschland im Ausland gezeigt. Ab 1955 wurde Schumacher durch erste Ausstellungen und Preise bekannt; seine Teilnahme an der 29. Biennale von Venedig 1961 sowie die Verleihung des Guggenheim Award (National Section) bereits 1958 dokumentieren seinen internationale Durchbruch.

Im Jahr 1959 war Emil Schumacher Teilnehmer der documenta II in Kassel. Von 1958 bis 1960 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne. Zwischen 1961 und 1972 war Emil Schumacher Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Von 1966 bis 1977 war er Professor an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

1964 war er mit drei großformatigen Bildern auf der documenta III, und im Jahr 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. Heute hängen seine Arbeiten zwischen New York und München in vielen wichtigen Museen der Welt. Unter seinen zahlreichen Kunstwerken für den öffentlichen Raum finden sich u. a. großformatige Mosaikarbeiten für die U-Bahn-Station Colosseo in Rom.

 

MUSEEN (AUSWAHL)

  • Berlin: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • Bochum: Kunstmuseum Bochum, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum, Situation Kunst (für Max Imdahl)
  • Bonn: Kunstmuseum Bonn
  • Bremen: Kunsthalle Bremen
  • Dortmund: Museum Ostwall
  • Düsseldorf: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Museum Kunstpalast
  • Duisburg: Wilhelm Lehmbruck Museum, MKM – Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
  • Emden: Kunsthalle Emden – Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo
  • Essen: Museum Folkwang
  • Frankfurt: Städel Museum, MKM – Museum für Moderne Kunst
  • Freiburg: Augustinermuseum
  • Hagen: Osthaus Museum Hagen, Emil Schumacher Museum
  • Hamburg: Hamburger Kunsthalle
  • Hamm: Gustav-Lübcke-Museum
  • Hannover: Sprengel Museum
  • Herne: Emschertal-Museum
  • Jena: Kunstsammlung, Städtische Museen Jena
  • Kaiserslautern: Pfalzgalerie
  • Karlsruhe: Staatliche Kunsthalle, ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie
  • Kassel: Hessisches Landesmuseum
  • Kiel: Kunsthalle Kiel
  • Köln: Museum Ludwig
  • Künzelsau: Museum Würth
  • Leverkusen: Museum Morsbroich
  • Ludwigshafen: Wilhelm-Hack-Museum
  • Lübeck: Kunsthalle St. Annen Museum
  • Mannheim: Kunsthalle Mannheim
  • Mülheim/Ruhr: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
  • München: Pinakothek der Moderne
  • Münster: LWL-Museum für Kunst und Kultur
  • Recklinghausen: Kunsthalle Recklinghausen
  • Saarbrücken: Saarlandmuseum-Moderne Galerie
  • Siegen: Museum für Gegenwartskunst Siegen
  • Stuttgart: Staatsgalerie, Kunstmuseum, Institut für Auslandsbeziehungen
  • Ulm: Museum Ulm
  • Wiesbaden: Museum Wiesbaden
  • Witten: Märkisches Museum
  • Wolfsburg: Kunstmuseum Wolfsburg
  • Wuppertal: Von der Heydt-Museum
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Emil Schumacher (1912-1999)

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TITEL  o.T.

TECHNIK Aquatintaradierung / BFK Rives

SIGNATUR  Unten rechts "Schumacher"

ENTSTEHUNGSJAHR  1991

GRÖSSE (H x B) 18 x 22 cm (50 x 40 cm)

AUFLAGE  45

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Gut erhalten

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"o.T.", Aquatintaradierung / BFK Rives, 1991, 18 x 22 cm, signiert "Schumacher", nummeriert, Exemplar 34 von 45.

Im Bereich der Druckgraphik zeigt sich, wie Schumacher destruktive Momente und Impulse bildnerisch zu nutzen und umzusetzen weiß. Schon ab 1934 und in den 40er Jah­ren entstehen einzelne Lithographien sowie Linol- und Holzschnitte, zum Teil als Illustra­tionen zu literarischen Vorlagen. Im Jahre 1958 beginnt der Künstler auf Anregung der Heidelberger Edition Rothe, sich mit der Radierung zu beschäftigen, die schließlich zu seiner bevorzugten graphischen Technik werden sollte. Schon bald erweitert der Künstler das klassische, auf Linienätzung, Aquatinta und Kaltnadel beruhende Ausdrucksspek­trum der Radierung, indem er die Platte mit Hammer, Axt und Blechschere regelrecht malträtiert. 1991 bearbeitet der Künstler eine kleine, als Artium-Edition erschienene Radierung. Die Platte ist in der unteren linken und oberen rechten Ecke perforiert, die untere linke Ecke mit dem Hammer umgeschlagen. Das ursprüngliche Rechteck der Platte ist durch Beschneiden mit der Blechschere in eine Form mit gänzlich unregelmäßigem Umriß verwandelt. 

In den so unterschiedlichen Facetten des Themas Zerstörung darf man mit Recht ein zen­trales bildnerisches Prinzip im Oeuvre Emil Schumachers erkennen. 1956 sagt er über seine Malerei: »Das Gefällige ist gefährlich. Immer wieder das Bild zerstören. Dadurch werden neue Schichten aufgedeckt, die man sonst nie zu Gesicht bekommt.« Und 31 Jahre später formuliert er: »Oft muß ich schöne Einzelheiten, alles Gefällige und Genüßliche zerstören im Hinblick auf den Wahrheitsgehalt dessen, was ich mit dem Bild meine.«

 

KÜNSTLER

Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen; † 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein deutscher Maler und Vertreter des Informel.

Emil Schumacher wurde am 29. August 1912 als drittes Kind von Anna und Emil Schumacher in Hagen geboren. Von 1926 bis 1931 besuchte er die Oberrealschule in Hagen. Schumacher studierte vom Wintersemester 1931/32 bis zum Ende des Wintersemesters 1933/1934 Werbegrafik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler ohne eine Beteiligung an Ausstellungen tätig.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Schumacher wegen des Vorwurfs des „Kulturbolschewismus“ nicht in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen. In den Kriegsjahren war er Technischer Zeichner in den Akkumulatoren-Werken, einem Hagener Rüstungsbetrieb. 1941 heiratete er Ursula Klapprott. Unmittelbar nach Kriegsende startet er einen Neubeginn als freier Künstler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Schumacher mit kubistischen Landschaften, 1947 hatte er seine erste Einzelausstellung in dem von dem Architekten Rasch eingerichteten Studio für neue Kunst in Wuppertal und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung Junger Westen. 1948 erhielt er den Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen, im selben Jahr kaufte das Karl Ernst Osthaus Museum Hagen zwei seiner Bilder, Stillleben und Stillleben mit Pilzen an. In den 1950er Jahren entwickelte er Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst. Dominierendes Thema seiner Arbeiten sind die Eigenwertigkeit der Farbe und Farbmaterie.

1954 beteiligte sich Schumacher an der von Willem Sandberg im Stedelijk Museum, Amsterdam veranstalteten Ausstellung Deutsche Kunst nach 45, dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg zeitgenössische Kunst aus Deutschland im Ausland gezeigt. Ab 1955 wurde Schumacher durch erste Ausstellungen und Preise bekannt; seine Teilnahme an der 29. Biennale von Venedig 1961 sowie die Verleihung des Guggenheim Award (National Section) bereits 1958 dokumentieren seinen internationale Durchbruch.

Im Jahr 1959 war Emil Schumacher Teilnehmer der documenta II in Kassel. Von 1958 bis 1960 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne. Zwischen 1961 und 1972 war Emil Schumacher Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Von 1966 bis 1977 war er Professor an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

1964 war er mit drei großformatigen Bildern auf der documenta III, und im Jahr 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. Heute hängen seine Arbeiten zwischen New York und München in vielen wichtigen Museen der Welt. Unter seinen zahlreichen Kunstwerken für den öffentlichen Raum finden sich u. a. großformatige Mosaikarbeiten für die U-Bahn-Station Colosseo in Rom.

 

MUSEEN (AUSWAHL)

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  • Emden: Kunsthalle Emden – Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo
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  • Frankfurt: Städel Museum, MKM – Museum für Moderne Kunst
  • Freiburg: Augustinermuseum
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  • Hamburg: Hamburger Kunsthalle
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  • Kaiserslautern: Pfalzgalerie
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  • Saarbrücken: Saarlandmuseum-Moderne Galerie
  • Siegen: Museum für Gegenwartskunst Siegen
  • Stuttgart: Staatsgalerie, Kunstmuseum, Institut für Auslandsbeziehungen
  • Ulm: Museum Ulm
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  • Wolfsburg: Kunstmuseum Wolfsburg
  • Wuppertal: Von der Heydt-Museum
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Emil Schumacher (1912-1999)

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TITEL  o.T.

TECHNIK Aquatintaradierung / Velin

SIGNATUR  Unten rechts "Schumacher"

ENTSTEHUNGSJAHR  1991

GRÖSSE (H x B) 18 x 14,3 cm (36 x 27,8 cm)

AUFLAGE  50

RAHMEN  Silberner Aluminiumrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  Schön; kleinere Flecken

PROVENIENZ  Privatbesitz

PRÄSENTATION  Das Bild kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"o.T.", Aquatintaradierung / Velin, 1991, 18 x 14,3 cm, signiert "Schumacher", nummeriert, Exemplar 18 von 50, mit Original-Mappe.

Im Bereich der Druckgraphik zeigt sich, wie Schumacher destruktive Momente und Impulse bildnerisch zu nutzen und umzusetzen weiß. Schon ab 1934 und in den 40er Jah­ren entstehen einzelne Lithographien sowie Linol- und Holzschnitte, zum Teil als Illustra­tionen zu literarischen Vorlagen. Im Jahre 1958 beginnt der Künstler auf Anregung der Heidelberger Edition Rothe, sich mit der Radierung zu beschäftigen, die schließlich zu seiner bevorzugten graphischen Technik werden sollte. Schon bald erweitert der Künstler das klassische, auf Linienätzung, Aquatinta und Kaltnadel beruhende Ausdrucksspek­trum der Radierung, indem er die Platte mit Hammer, Axt und Blechschere regelrecht malträtiert. 1991 bearbeitet der Künstler eine kleine, als Artium-Edition erschienene Radierung. Die Platte ist in der unteren linken und oberen rechten Ecke perforiert, die untere linke Ecke mit dem Hammer umgeschlagen. Das ursprüngliche Rechteck der Platte ist durch Beschneiden mit der Blechschere in eine Form mit gänzlich unregelmäßigem Umriß verwandelt. 

In den so unterschiedlichen Facetten des Themas Zerstörung darf man mit Recht ein zen­trales bildnerisches Prinzip im Oeuvre Emil Schumachers erkennen. 1956 sagt er über seine Malerei: »Das Gefällige ist gefährlich. Immer wieder das Bild zerstören. Dadurch werden neue Schichten aufgedeckt, die man sonst nie zu Gesicht bekommt.« Und 31 Jahre später formuliert er: »Oft muß ich schöne Einzelheiten, alles Gefällige und Genüßliche zerstören im Hinblick auf den Wahrheitsgehalt dessen, was ich mit dem Bild meine.«

 

KÜNSTLER

Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen; † 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein deutscher Maler und Vertreter des Informel.

Emil Schumacher wurde am 29. August 1912 als drittes Kind von Anna und Emil Schumacher in Hagen geboren. Von 1926 bis 1931 besuchte er die Oberrealschule in Hagen. Schumacher studierte vom Wintersemester 1931/32 bis zum Ende des Wintersemesters 1933/1934 Werbegrafik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler ohne eine Beteiligung an Ausstellungen tätig.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Schumacher wegen des Vorwurfs des „Kulturbolschewismus“ nicht in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen. In den Kriegsjahren war er Technischer Zeichner in den Akkumulatoren-Werken, einem Hagener Rüstungsbetrieb. 1941 heiratete er Ursula Klapprott. Unmittelbar nach Kriegsende startet er einen Neubeginn als freier Künstler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Schumacher mit kubistischen Landschaften, 1947 hatte er seine erste Einzelausstellung in dem von dem Architekten Rasch eingerichteten Studio für neue Kunst in Wuppertal und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung Junger Westen. 1948 erhielt er den Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen, im selben Jahr kaufte das Karl Ernst Osthaus Museum Hagen zwei seiner Bilder, Stillleben und Stillleben mit Pilzen an. In den 1950er Jahren entwickelte er Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst. Dominierendes Thema seiner Arbeiten sind die Eigenwertigkeit der Farbe und Farbmaterie.

1954 beteiligte sich Schumacher an der von Willem Sandberg im Stedelijk Museum, Amsterdam veranstalteten Ausstellung Deutsche Kunst nach 45, dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg zeitgenössische Kunst aus Deutschland im Ausland gezeigt. Ab 1955 wurde Schumacher durch erste Ausstellungen und Preise bekannt; seine Teilnahme an der 29. Biennale von Venedig 1961 sowie die Verleihung des Guggenheim Award (National Section) bereits 1958 dokumentieren seinen internationale Durchbruch.

Im Jahr 1959 war Emil Schumacher Teilnehmer der documenta II in Kassel. Von 1958 bis 1960 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne. Zwischen 1961 und 1972 war Emil Schumacher Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Von 1966 bis 1977 war er Professor an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

1964 war er mit drei großformatigen Bildern auf der documenta III, und im Jahr 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. Heute hängen seine Arbeiten zwischen New York und München in vielen wichtigen Museen der Welt. Unter seinen zahlreichen Kunstwerken für den öffentlichen Raum finden sich u. a. großformatige Mosaikarbeiten für die U-Bahn-Station Colosseo in Rom.

 

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  • Berlin: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • Bochum: Kunstmuseum Bochum, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum, Situation Kunst (für Max Imdahl)
  • Bonn: Kunstmuseum Bonn
  • Bremen: Kunsthalle Bremen
  • Dortmund: Museum Ostwall
  • Düsseldorf: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Museum Kunstpalast
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  • Hagen: Osthaus Museum Hagen, Emil Schumacher Museum
  • Hamburg: Hamburger Kunsthalle
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  • Jena: Kunstsammlung, Städtische Museen Jena
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  • Karlsruhe: Staatliche Kunsthalle, ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie
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